Wechselhaftes Wetter beschert weniger Badegäste als im Vorjahr, dafür bekommt die Erlebniswelt Zulauf. Dies hat damit zu tun, dass es dieses Jahr einen relativ kalten Frühsommer gab.

Fellbach - Wenn nicht jetzt, wann dann: Kein Wölkchen trübt den blauen Himmel, die Sonne treibt das Thermometer weit über 30 Grad und noch dazu sind Ferien – beste Voraussetzungen für einen Freibadbesuch. In den vergangenen Tagen bildeten sich Schlangen am Freibad-Eingang und für das Wochenende erwartet Birgit Steinegger, Pressesprecherin des F3-Bades, einen Besucherandrang.

 

Freibad und Sportwelt schwächeln,während die Erlebniswelt im Aufwind ist

Vielleicht toppt das letzte Augustwochenende sogar noch das bislang besucherstärkste am 8./9. Juli. Insgesamt wurden da über 10000 Badegäste gezählt, allein am Sonntag, 9. Juli waren es 6500 und das war bislang der stärkste Freibadtag. „Das zweite Juliwochenende führt allerdings bisher mit großem Abstand“, sagt die Pressesprecherin. Durchschnittlich kamen dieses Jahr an den Wochenenden rund 3500 bis 4000 Gäste ins Freibad, im Vorjahr waren es im Schnitt bis zu 5000 Besucher. Bislang verlief die diesjährige Freibadsaison – es ist die dritte seit Bestehen des Bades – also eher verhalten. Immer wieder verdarben Regen oder kühle Temperaturen die Lust auf einen Sprung ins kühle Nass. So kamen im Juli nur etwa 35 000 Besucher in Freibad und Sportwelt – diese beiden Bereiche lassen sich in der Statistik nicht trennen – im Vorjahr waren es rund 45 000, also 10 000 mehr. Dafür konnte die Erlebniswelt deutlich mehr Besucher verzeichnen. „Sie hat sich inzwischen etabliert und viele, denen es im Frühsommer draußen zu kalt war, gönnten sich dort einen Besuch“, sagt Steinegger.

Vielen Eltern fehlen im Freibad Bäume, die Schatten spenden könnten

Sonnenschirme spenden den nötigen Schatten. Foto: Brigitte Hess
Bis zum heutigen Tag verzeichnete das Freibad in der laufenden Saison insgesamt knapp über 90 000 Besucher, im Vorjahr waren es bis Ende August 140 000. Das kann bis kommenden Mittwoch wohl nicht mehr eingeholt werden. Strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel, bemängeln vielen Besuchern den fehlenden Schatten, bei einer kleinen Umfrage betonen Besucher – vor allem solche mit Kindern – dies immer wieder. „Wir sind öfter hier, der Kinderbereich ist so toll, aber es fehlen einfach Bäume, die Schatten spenden“, sagt Simone Bauer. Laura Fröhlich, die mit ihren drei Kindern und den Großeltern einen Ferientag im Freibad genießt, ist der gleichen Meinung: „Eines meiner Kinder macht gerade einen Intensiv-Ferienschwimmkurs, deshalb sind wir öfter hier. Es wird viel geboten, aber wir gehen wegen des fehlenden Schattens sonst trotzdem eher in andere Freibäder“, sagt sie. Die Familie hat – wie viele anderen Gäste auch – Sonnenschirme und Strandmuscheln aufgestellt, um ohne Sonnenbrand oder Sonnenstich davon zu kommen.

Technische und organisatorische Anfangsschwierigkeiten wurden behoben

Die technischen und organisatorischen Anfangswehwehchen im Bad scheinen überwunden. Neben der Hauptkasse ist der Freibadeingang an Schönwettertagen ab 11 Uhr besetzt, wird ein besonderer Andrang erwartet, sind dort zwei Kassen ab 9 Uhr offen. Im Eingangsbereich des Freibades wurden zusätzliche Schließfächer installiert. Auch weitere Eintrittschips wurden angeschafft, nachdem es hier im Eröffnungsjahr an heißen Wochenenden Engpässe gab. „Dass irgendwann einmal wieder die Chips ausgehen könnten oder im Gastronomie-Bereich das Eis ausverkauft ist - das kann natürlich in extremen Situationen trotzdem noch vorkommen, es ist ein ständiger Lernprozess“, sagt Steinegger. Die 300 Parkplätze reichen „in der Regel“, ansonsten stehen am Max-Graser-Stadion weitere zur Verfügung – und die Stadtbahn hält quasi vor der Türe. Unfälle oder sonstige negative Vorkommnisse gab es bislang im Freibadbereich glücklicherweise keine. Allerdings wurde vergangene Woche ein siebenjähriges Kind bewusstlos vom Schwimmmeister aus dem Solebecken des Erlebnisbereichs geborgen. Es sei noch vor Eintreffen des Notarztes wieder zu sich gekommen, sagt Birgit Steinegger. Das Kind sei unbeaufsichtigt und ohne Schwimmflügel ins Wasser gegangen.