Weil der FDP-Kreisvorsitzende Michael Marquardt während der OB-Wahl auf Facebook über Stuttgart-21-Gegner hergezogen war, hatte der Ex-Untertürkheimer Bezirksbeirat Willi Schraffenberger Strafanzeige gegen ihn gestellt. Die jedoch bleibt offenbar ohne Folgen.

Stuttgart - Der stellvertretende FDP-Kreisvorsitzenden Michael Marquardt muss wegen seiner Äußerungen über Stuttgart-21-Gegner (die StZ berichtete) nicht mit einer Anklage rechnen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart wird die Strafanzeige des ehemaligen Untertürkheimer Bezirksbeirats Willi Schraffenberger (Grüne) gegen Marquardt wegen Volksverhetzung nicht weiter verfolgen. Der Tatbestand sei durch die Äußerungen des FDP-Politikers nach einer Wahlkundgebung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht erfüllt, heißt es in der Einstellungsverfügung der Behörde. Marquardt hatte auf seiner Facebookseite Demonstranten als „alte gefrustete Weiber mit ungepflegten Haaren“ und „ungepflegte, nach alten Schweiß stinkende, rumbrüllende Männer“ bezeichnet.

 

Den Eintrag hat der Liberale zwar nicht gelöscht, aber versichert, künftig solche Äußerungen nicht mehr im Zustand der Empörung von sich geben zu wollen. Er habe danach Drohungen erhalten, wolle sich aber ausdrücklich für die positive Resonanz bedanken, schrieb er auf Facebook.