Der Mob kennt keine Gnade, wie die Aufrufe zur Lynchjustiz nach dem Mordfall „Lena“ gezeigt haben. Aber nicht nur die Internet-Nutzer müssen dazulernen.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Zuletzt ist über mehrere bundesdeutsche Netzpolitiker ein „Shitstorm“ hinweggefegt, eine digitale Welle der Empörung mit seltsamem Namen und überschaubaren Folgen. Mordaufrufe waren keine darunter, und es wurde auch kein Polizeirevier belagert mit der Forderung, den dort festgehaltenen Verdächtigen an die Demonstranten auszuliefern.

 

Genau so ist es aber im Fall des „17-jährigen Berufsschülers“ gewesen, dessen Identität durch das Internet nicht nur in Emden allen bekannt war. „für solche schweine ist jede kugel und jeder strick pure verschwendung“, „TODESSTRAFE für dieses kranke Arschloch“, „an de wand stellen erschießen“ – so kommentieren drei Facebook-Nutzer eine Meldung vom Dienstag, dass im Emdener Mordfall „Lena“ ein Verdächtiger gefasst worden sei. Am Abend saßen etwa fünfzig Personen vor dem Emdener Polizeigebäude, in dem der Verdächtige festgehalten wurde.

Wie aber kommt es zu Lynchforderungen im Internet? Wie kann man ihnen entgegentreten? Und was können die Opfer digitaler Hassattacken tun?