Die Stadt Kirchheim bietet seit kurzem fünf Servicestationen für Fahrradfahrer an. Dort befinden sich Luftpumpen und diverses Werkzeug, mit dem kleinere Defekte behoben werden können.

Kirchheim - Fahrradfahrer kennen die kleinen oder größeren Probleme, die sie auf Touren heimsuchen können: plötzlich ist ein Reifen platt, der Sattel ist zu niedrig oder zu hoch eingestellt, die Bremsen schleifen oder die Kettenschaltung rattert. Meistens ist man dann werkzeug- und pumpenlos am Wochenende unterwegs oder nach Ladenschluss, wenn kein Radgeschäft mehr geöffnet hat. Die Stadt Kirchheim hat nun für solche Fälle eine Lösung parat und bietet im Stadtgebiet fünf frei zugängliche Radservicepunkte an, an denen rund um die Uhr Luftpumpen für alle gängigen Ventilarten ebenso zur Verfügung stehen wie Werkzeuge für kleinere Reparaturen. Im Kirchheimer Rathaus liegt ein Flyer auf, in dem alle Standorte der Servicepunkte vermerkt sind.

 

Sorgfalt lässt bisweilen „zu wünschen übrig“

Anfang August hatte der Erste Bürgermeister Günter Riemer die erste Station eingeweiht. Seitdem hätten ihn „sehr positive Rückmeldungen“ aus der Bevölkerung erreicht. Vor allem die Kinder und Jugendlichen unter den Radlern schätzten in erster Linie die Luftpumpen. Mit denen könnten sie auf die Schnelle die oft allzu platten Pneus ihrer geliebten Sportgeräte wieder flott machen. Für Zeitgenossen, die mit Werkzeug umgehen können, aber selbst keines dabei haben, stehen an den Stationen Inbus- und Gabelschlüssel in den wichtigsten Größen sowie Schraubenzieher zur Verfügung. Allerdings lasse die Sorgfalt im Umgang mit dem an Drahtkabeln befestigten Werkzeug bisweilen „zu wünschen übrig“, sagt Günter Riemer. Wenn etwas kaputt gehe, werde es nicht gemeldet und oft werde es nicht an den dafür vorgesehenen Platz zurück gelegt.

Dennoch seien die Stationen stets in einem guten Zustand, denn jeder sei jeweils ein Pate zugeordnet, der sich darum kümmere. Ein lokaler Fahrradhändler bringe sich bei der Instandhaltung der Stationen ebenso ein wie ein Gastronom, eine Firma und eine Metzgerei.

Für die Stadt Kirchheim, die der vor rund fünf Jahren vom baden-württembergischen Verkehrsministerium gegründeten Initiative Radkultur angehört, war das Angebot für die Bürger wichtig. Denn in der Teckstadt werde „viel und mit großer Begeisterung geradelt“, sagt der Bürgermeister Günter Riemer, der selbst ein passionierter Rennradfahrer ist und einst viele Jahre der Präsident des Württembergischen Radsportverbands war.

Stationen dienen auch der Sicherheit

Mit den Servicepunkten werde den Fahrradfahrern aber nicht nur eine Pannenhilfe an die Hand gegeben, sagt Günter Riemer. „Wir machen das Radfahrern dadurch auch sicherer“, ist er überzeugt und erinnert daran, dass richtig eingesellte Lenker- und Sattelhöhen, fest angezogene Schrauben und der passende Reifendruck auch vor Stürzen schützen.

Mehr Radkultur für das Land

Initiative
Die Initiative Radkultur des baden-württembergischen Verkehrsministeriums setzt sich seit dem Jahr 2012 für eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur im Land ein. Gemeinsam mit den geförderten Radkultur-Kommunen bietet sie ein vielfältiges Programm, um den Spaß am Radeln zu fördern und die Menschen zu motivieren, im Alltag wie selbstverständlich aufs Fahrrad zu steigen.

Kommunen
Der Initiative gehören inzwischen rund 65 Städte, Gemeinden und Landkreise an. Damit wird laut dem Kirchheimer Bürgermeister Günter Riemer „mehr als die Hälfte“ der radelnden Bevölkerung im Land erreicht. Die Initiative Radkultur ist im Internet unter der Adresse www.radkultur-bw.de erreichbar.