Der Citroën DS3 Cabrio glänzt im Alltagstest mit einem starken Motor und einem niedrigem Verbrauch, die Gepäckraumluke taugt allerdings nur für Kleinzeug.

Die Bezeichnung DS steht heute für die luxuriös ausgestatteten Modelle von Citroën mit Ursprung in der legendären DS, die ab 1955 volle 20 Jahre gebaut wurde. Hinter den beiden Großbuchstaben verbirgt sich das französische Wort déesse, zu Deutsch: Göttin. Auf den ersten Blick ist das 3,95 Meter kurze DS3 Cabrio nicht als solches erkennbar - das Verdeck erstreckt sich über die gesamte Dachfläche bis zur Heckscheibe.

 

Der flotte Kleine ist ja auch kein echtes Cabriolet, sondern eine sogenannte Cabrio-Limousine, bei der die Seitenwände stehen bleiben. Runde Formen und gut abgestimmte Proportionen machen den DS3 zu einem harmonischen Auto, die knallgelbe Lackierung des Testwagens zog überall die Blicke auf sich. Der Knutschkugel sieht man nicht an, dass 156 Pferdestärken unter der Haube versteckt sind. Einzig das Auspuff-Doppelendrohr ist ein dezenter Hinweis auf den kräftigen Antrieb. Passend dazu haben die Franzosen eine präzise Sechsgang-Handschaltung eingebaut, die gut abgestimmt ist: Bei Autobahntempo 120 dreht der Benziner mit 2500 Umdrehungen. Geräuscharm geht das allerdings nicht vonstatten: Das tiefe Brummen des Motors ist recht laut, und das schon bei niedrigen Drehzahlen.

Das gefaltete Verdeck versperrt die Sicht

Auch die Außengeräusche vermag das dreilagige Faltdach nicht ganz von den Ohren der Insassen fernzuhalten. Öffnen und schließen lässt sich das Verdeck per Knopfdruck bis Tempo 120 binnen 16 Sekunden, die bei plötzlichem Platzregen recht lang werden können. Bei vollständig offenem Dach ist der Blick über den Innenspiegel nach hinten zwecklos: Das gefaltete Verdeck versperrt die Sicht nahezu komplett. Wenn auch nur die Dachfläche geöffnet ist, verbreitet der Franzose dennoch ein angenehmes Cabriogefühl. Dank des Windabweisers vorn werden die Frisuren in der ersten Reihe vor ungewollten Veränderungen geschützt.

Weiches Leder und sanft geschwungene Leichtmetallblenden versprühen innen einen Hauch von Luxus. Die bequemen Sitze bieten sicheren Seitenhalt und fangen Stöße des straffen Fahrwerks gut ab. Der Einstieg auf die hinteren drei Plätze des Zweitürers ist bauartbedingt etwas mühsam. Auch für Großgewachsene bietet sich dort ausreichend Beinfreiheit, der Kopf stößt jedoch schnell am Dachrahmen an. Der Gepäckraum ist mit 245 Litern ausreichend groß, die Öffnung dafür lächerlich klein. Zudem behindert die Klappe die Einsicht. Beim Versuch, eine Sprudelkiste in den Gepäckraum zu hieven, scheiterten wir an der nur 28 Zentimeter hohen und 70 Zentimeter breiten Öffnung.

So musste der Durstlöscher den Heimweg angeschnallt auf der Rückbank antreten. Mühsam! Der Grundpreis der SportChic-Variante liegt bei 23 810 Euro, mit Multimedia-System und Sonderlackierung kostet der Testwagen 25 135 Euro. Einstiegspreis mit 82 PS/60 kW: 18 040 Euro. Was selten genug geschieht, ist der Erwähnung wert: Der angegebene Normverbrauch von 5,9 Liter Benzin (das entspricht einem CO 2 -Ausstoß von 137 g/km) wurde im Test exakt erreicht. Eine wahre Punktlandung!