Seit zwei Jahren ist Möhringen ein Fairtrade-Stadtbezirk. Nun hat der Verein Transfair den Titel um weitere vier Jahre verlängert. Das Interesse der Bürger an fair gehandelten Produkten wächst stetig weiter.

Möhringen - Vor mehr als zwei Jahren hat der Bezirksbeirat beschlossen, dass Möhringen neben Wangen und Degerloch Fairtrade-Stadtbezirk werden sollte. Nun hat der Verein Transfair im Rahmen der Kampagne Fairtrade-Towns den Stadtbezirk überprüft und den Titel um weitere vier Jahre verlängert.

 

„Wir freuen uns riesig über die Rezertifizierung“, sagt Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann. Es sei toll, dass es für die Arbeit und Mühe Anerkennung gebe. Außerdem sei es schön, dass die Helfer hier in Möhringen einen kleinen Teil dazu beitragen können, dass in armen Ländern die Arbeiter weniger ausgebeutet würden und bessere Gehälter bezahlt bekämen.

Die fairen Produkte verbreiten sich immer weiter

Seit der Ernennung im Jahr 2012 habe sich viel verändert, erklärt Jürgen Lohmann. So verkaufen inzwischen 14 Möhringer Geschäfte die Fairtrade-Schokolade und bieten darüber hinaus noch fair gehandelten Kaffee und Tee zum Verkauf an. Außerdem gibt es immer wieder Stände so zum Beispiel bei Möhringen Mobil oder dem Möhringer Herbst oder ein faires Frühstück, bei dem ausschließlich fair gehandelte Waren zum Verzehr angeboten wurden. Und auch die Schulen haben immer wieder Aktionen zum Thema Fairtrade. „Frau Leitenberger von der Fasanenhofgrundschule hat zum Beispiel ein Quiz für die Schüler vorbereitet“, sagt Lohmann. Aktuell seien keine weiteren Projekte geplant. Darüber würde bei einem Treffen im Frühjahr diskutiert.

Möglich wird alles erst durch ehrenamtliche Helfer

Doch natürlich sind diese Aktionen mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden gewesen, den viele ehrenamtliche Helfer geleistet haben. Nur durch deren Hilfe seien die vielen Einsätze wie ein Stand auf dem Möhringer Herbst oder dem fairen Frühstück möglich gewesen, so Lohmann. Ursprünglich war auch geplant, die sogenannte Steuerungsgruppe, die für die Aktionen rund um die fair gehandelten Waren zuständig ist, auch in ehrenamtliche Hände zu geben, aber bisher habe sich noch niemand hervorgetan. Eine wichtiger Teil der Arbeit wird auch durch die evangelische Kirchengemeinde gestemmt, die ein Kooperationspartner des Eine-Welt-Ladens in Degerloch ist. Zum Hintergrund: die Eine-Welt-Gruppe verkauft jeden zweiten Samstag von 8 bis 11.30 Uhr im und vor dem Gemeindezentrum der Martinskirche Fairtrade-Waren. Die Diakonin der Gemeinde, Birgit Keyerleber, hatte auch die Produktion der Möhringer Fairtrade-Schokolade vorangetrieben.

„Die Resonanz der Bürger auf unsere Aktionen ist durchweg positiv“, sagt Lohmann. Er sei am Sonntag eine Weile am Stand auf dem Möhringer Herbst gewesen und dort seien viele Interessierte stehen geblieben und hätten sich zum Thema informiert. Das Besondere war, dass diesmal an ihrem Stand nicht nur die fair gehandelte Möhringer Schokolade vertrieben wurde, sondern auch Kleidung wie Schals und Mützen aus dem Vaihinger Weltladen, mit dem die Steuerungsgruppe eine Kooperation eingegangen sei.