Nach der Verurteilung wegen falscher Verdächtigung haben die Verteidiger von Model Gina-Lisa Lohfink ihre Berufung in eine Revision umgewandelt. Das Kammergericht soll nun entscheiden.

Berlin - Wie der „Tagesspiegel“ am Freitag berichtete, soll das Kammergericht im Fall Gina-Lisa Lohfink allein anhand der Aktenlage entscheiden. Zeugen würden nicht mehr vernommen. Durch die Umwandlung der Berufung in eine sogenannte Sprungrevision beschäftige sich direkt die höchstmögliche Instanz mit dem Fall, erläuterte Gerichtssprecherin Lisa Jani. Eine Hauptverhandlung am Landgericht werde so übersprungen. Wann sich das Kammergericht mit dem Fall beschäftigt, sei noch unklar.

 

Falsche Verdächtigungen

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hatte Lohfink im August wegen falscher Verdächtigung zu einer Geldstrafe von 20 000 Euro verurteilt. Die 29-Jährige hatte behauptet, im Juni 2012 von zwei Männern vergewaltigt worden zu sein. Dafür sah das Gericht keine Anhaltspunkte. Die Männer waren von den Vorwürfen schon früher freigesprochen worden. Für Lohfink sei die Verhandlung eine enorme psychische Belastung gewesen, erklärte ihr Anwalt.