Der VfB Stuttgart ist am Tiefpunkt angekommen und hat endgültig auch weite Teile der Fans gegen sich aufgebracht. Während die Experten mehrheitlich draufhauen und den Trainer kritisieren, sind die Fans mittlerweile nur noch lustlos.

Stuttgart - Nach diesem Spiel hieß es Feuer frei! Die nationale Presse nahm den desaströsen Auftritt des VfB Stuttgart bei der 0:4-Niederlage gegen den FC Augsburg gnadenlos auseinander, die Mannschaft selbst wusste zumindest in Teilen um das Komplett-Versagen (Timo Werner: „So richtig wusste niemand, was da gestern passiert ist“). Und auch für die sogenannten Fußball-Experten war die Schmach ein gefundenes Fressen.

 

Ex-VfB-Profi Silvio Meißner legte bei „Sport1.fm“ nach dem Debakel los und knöpfte sich Trainer Alexander Zorniger vor: „Mein Eindruck ist, dass er sich bei der Pressekonferenz hinsetzt und Sprüche klopft. Es gibt für mich kaum etwas Positives. Es wirkt auf mich wie Selbstdarstellung. Ich habe die schlimme Ahnung, dass es nicht besser wird. Irgendwann muss man die Reißleine ziehen“, so Meißner, „es ist eine Katastrophe, dass in Stuttgart in den vergangenen Jahren immer gegen den Abstieg gespielt wird.“

Magath sieht Alarmsignale

Am Sonntagabend war dann der Ex-VfB-Trainer Felix Magath bei „Sport im Dritten“ zu Gast. Dort sagte er: „Der VfB hat, wie berichtet wurde, meistens gut gespielt und verloren. Das wäre für mich als Trainer immer ein Alarmsignal. Denn man weiß als Fußballer, dass es auch mal schlechtere Tage gibt. Und wenn man dann schon immer verliert, wenn man gut spielt, dann dürfte es richtig dramatisch werden, wenn es mal nicht so gut läuft.“

Und weiter: „30 Gegentore sind ein bisschen viel. Auch der Fakt, dass mich die Gegner immer loben, sollte ein Alarmsignal sein. Das darf normal nicht sein. Die Gegner sollten mich fürchten. Wenn das so ist, dann mache ich irgendetwas falsch. Der Kader an sich ist aber ausreichend.“

VfB-Fans haben keinen Bock mehr

Besondere Aufmerksamkeit erzeugte dann aber der Blog-Eintrag auf Vertikalpass.de. Dort wurde die Lage nach dem 0:4 schonungslos analysiert und unter die Überschrift „Mir gehts wie dem VfB-Team: Ich habe keinen Bock mehr!“ gepackt.

Sofort wurde der Beitrag via Facebook und Twitter zigfach geteilt und kommentiert. Eine Passage aus der Analyse sticht heraus und macht klar: Jetzt hat der VfB auch viele Fans verprellt: „Es ist so furchtbar, da hilft nur noch Zynismus. Spontan fällt mir zum Spiel nur #MannschaftRaus ein. Fast schon wehmütig erinnert man sich an die ersten Heimspiele der Saison. Die gingen zwar auch verloren, aber der VfB spielte attraktiv und die Mannschaft machte Hoffnung auf bessere Zeiten. Und jetzt? Null Punkte, null Bock, null Perspektive.“