Die Stadt wird für zwei Tage im Januar zur Metropole der Narren im Land. Der Umzug wird riesig.
Gerlingen - Es sind zwar noch gut 13 Wochen bis zu dem turbulenten Ereignis am 21. und 22. Januar des nächsten Jahres – beim Frohen Faschingsclub in Gerlingen (FFC) laufen dennoch die Vorbereitungen für den großen Faschingsumzug zum Landesnarrentreffen auf Hochtouren. Zum Anmeldeschluss Anfang Oktober standen 79 Gruppen auf der Teilnehmerliste. Beim Frohen Faschingsclub geht man aber davon aus, dass es noch mehr werden. Präsident Siegfried Mayer: „Es haben sich weitere avisiert. Wir wollen aber nicht viel mehr als 90.“ Der FFC richtet ein solches großes Treffen des Landesverbandes Württembergischer Karnevalsvereine bereits zum fünften Mal aus.
Großer Andrang
Der Andrang der Gruppen ist jedes Mal groß. Beim FFC hat man Erfahrung, solche Veranstaltungen zu organisieren: Es ist der 40. Fasnachtsumzug, den der 1971 gegründete Verein veranstaltet. Die Zuschauer kommen jedes Mal in Scharen; es gibt nur wenige Straßenabschnitte in der Gerlinger Innenstadt, in denen sich der Andrang des Publikums in Grenzen hält. Dafür stehen die Menschen dann in der Hauptstraße dicht gedrängt. Das Ambiente der Innenstadt und die Nähe zu den phantasievollen Masken und den vielen Wagen – das ist es, was viele Besucher reizt. Dennoch sollte der Umzug nicht länger gehen als von 13 bis 16 Uhr, meint Siegfried Mayer: „Es darf nicht zu lang werden.“ Deshalb sieht der Verein die Grenze bei etwa 4000 Teilnehmern in 90 Gruppen.
Wobei unter diesen auch wirklich große Vereine seien, zum Beispiel die Gruppe aus Neuhausen mit 200 Mitgliedern. Aus der näheren Umgebung sind so gut wie alle Vereine und Clubs vertreten: der Erste Ditzinger Karnevalsverein Titzo, die Gruppe Obacha aus Ditzingen-Heimerdingen, die Contacter aus Gerlingen, die Erste Große Faschingsgesellschaft aus Leonberg, die Glemshexen aus Ditzingen. Die kleinen Gruppen, meint Mayer, „gehören genauso dazu wie alle anderen auch“. Wobei „klein“ auch eine Gruppengröße von rund 15 Teilnehmern bedeutet, wie zum Beispiel die Hörneleshasen aus Stuttgart-Weilimdorf als Partnerverein des FFC.
Der Umzug ist nur der eine Teil
Das Landesnarrentreffen in Gerlingen besteht an diesem Wochenende aber nicht nur aus dem Umzug am Sonntag. Bereits am Samstagmittag werden etliche Gruppen eintreffen, in der Stadthalle gibt es mit Start um 22 Uhr eine nächtliche Party mit Guggenmusik und Discjockey, parallel dazu den Brauchtumsabend. Am Samstag werden die Zünfte um 13 Uhr begrüßt, dann stellt man auf dem Rathausplatz den Narrenbaum auf, und es wird eine Messfeier für Narren angeboten. Für alle Teilnehmer organisiert der FFC Übernachtungsmöglichkeiten in Familien oder Massenquartieren. Der Rathaussturm fehlt im Programm – dafür bleibt keine Zeit.