Es war ein aufregendes Wochenende für die Stuttgarter Narren: Im Degerlocher Waldaupark schunkelten, klatschten und feierten mehr als 500 Gäste mit den Möblern. Und auch beim Küblerball im Cannstatter Kursaal ging es hoch her.

Stuttgart - Am Samstag haben sich viele Faschingsfreunde mit außergewöhnlichen Outfits und Kostümen besonders schick gemacht. Die Karnevalgesellschaft Möbelwagen hatte schließlich zu ihrer traditionellen Prunksitzung ins SSB-Veranstaltungszentrum Waldaupark in Degerloch geladen. Im Cannstatter Kursaal wurde zudem der große Küblerball gefeiert. Erstmals wieder nach der Sanierung.

 

Im Degerlocher Waldaupark schunkelten, klatschten und feierten bei Wein, Bier und schwäbischen Spezialitäten mehr als 500 Gäste. „Der Saal ist voll ausgebucht, das freut uns natürlich,“ frohlockte der Präsident der Gesellschaft Möbelwagen, Thomas Klingenberg, mehr als zufrieden.

Die „Freunde saisonaler Ekstase“ mit Schlachtruf begrüßt

Zunächst hieß Thomas Klingenberg die „Freunde saisonaler Ekstase“ mit dem Schlachtruf des Vereins, einem dreifachen „A-ha“, offiziell willkommen. Dann bekamen die Gäste der Gesellschaft Möbelwagen, die sich auch kurz „die Möbler“ nennt, jede Menge Klassiker der Schlagermusik und der Neuen Deutschen Welle zu hören. Das Stadtprinzenpaar Wolfgang III. und Claudia II. sang lauthals Titel wie „Wunder gibt es immer wieder“, „Ein Bett im Kornfeld“ oder „Skandal im Sperrbezirk“. Natürlich durfte aber auch ein Liveauftritt des Spielmannszugs, von Guggenmusikern sowie gelungene Darbietungen der Tanzmariechen nicht fehlen.

Ein buntes Programm gab es auch für die Besucher des Küblerballs im Cannstatter Kursaal. In Anlehnung an die erste Auflage des „Kübelesmarktes“ am Fasnetsdienstag 1925, der Gründungsveranstaltung des Vereins Kübelesmarkt Bad Cannstatt, wurde der Große Kursaal kurzerhand zum Marktplatz umgestaltet. So konnten sich die rund 450 Gäste und 100 Vereinsmitglieder im Wahrsagerzelt die Zukunft vorhersagen lassen, sich von einem Schuhputzer die Schuhe säubern lassen oder einen Sekt im „Cannstatter Frauengefängnis“ trinken. „Inhaftiert“ waren dort die so genannten „Waschweiber“, also Frauen, die an der „Weiberfasnet“ am vergangenen Donnerstag närrische Lieder gesungen und die Männerwelt im wahrsten Sinne des Wortes eingeseift haben.

Kübler freuen sich über Rückkehr in die „alte Heimat“

Weil der Kursaal in den vergangenen Jahren renoviert wurde, hatte der Verein Kübelesmarkt den Ball in den vergangenen fünf Jahren in der Untertürkheimer Sängerhalle veranstaltet. Erstmals seit sechs Jahren konnte der Küblerball nun wieder an seinem angestammten Platz stattfinden. „Es ist herrlich, wieder in der alten Heimat zu sein“, sagte der Pressesprecher des Vereins, Panajotis Delinasakis. „In der Sängerhalle ist uns das Publikum doch ein bisschen weggebrochen, weil viele nicht bis nach Untertürkheim fahren wollten. Jetzt haben wir sogar etwas mehr Gäste als noch vor dem Umbau des Kursaals.“

Zur Musik der Band Hofbräuregiment konnten die Besucher des Küblerballs dann ausgelassen feiern – stets begleitet vom Kübler-Schlachtruf „Narri narro ahoi!“.