Das Gebäude der Central Klinik am Alten Postplatz in Waiblingen ist durch einen Brand stark beschädigt worden. 128 Feuerwehrleute waren im Einsatz – und suchten nach eventuell noch eingeschlossene Patienten und Angestellten. Nun ermittelt die Polizei.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Waiblingen - Am Samstagnachmittag gegen 17.40 Uhr ist ein Feuer hinter dem Gebäudekomplex am Alten Postplatz in Waiblingen ausgebrochen, in dem sich unter anderem die Central Klinik, eine Apotheke, ein Supermarkt und die Tiefgarage an der Querspange befinden. Die Brandursache war am Sonntag noch unklar, sicher ist, dass das Feuer in einer Gasse an der Gebäuderückseite an der Fronackerstraße ausgebrochen ist. Dort waren Gittercontainer des Supermarkts mit Verpackungsmaterial abgestellt, in denen laut der Polizei das Feuer seinen Ursprung hatte.

 

Patienten und Krankenschwestern bringen sich in Sicherheit

Die Flammen griffen schnell auf das Dämmmaterial der Fassade über und schlugen an der Rückseite des Gebäudes über mehrere Stockwerke empor. Durch die Hitze, die dadurch entstand, barsten in allen oberen Stockwerken die Fensterscheiben. Das Personal der Central Klinik brachte rechtzeitig fünf Patienten in Sicherheit, die im vierten Stock zur OP-Nachsorge untergebracht waren. Diese und die beiden Krankenschwestern blieben unverletzt. „Da die Patienten mit Krankenwagen zur Weiterbetreuung verlegt wurden, war kurzfristig das Gerücht aufgekommen, dass es Brandverletzte gab“, so die Polizei.

Der Stadtbrandmeister Jochen Wolf, der mit insgesamt 128 Feuerwehrleuten aus Waiblingen und Fellbach im Einsatz war, lobte ausdrücklich „das vorbildliche Verhalten der Verantwortlichen und der Patienten“ während der Evakuierung. Da beim Eintreffen der Feuerwehr um 17.40 Uhr aber noch nicht sicher war, ob sich vielleicht noch weitere Menschen in dem Gebäude aufhielten, wurde dieses so schnell wie möglich durchsucht.

Feuerwehr durchsucht sofort das Gebäude nach Personen

„Das ist eine dramatische Situation, wenn eine Klinik von einem Brand betroffen ist. Deshalb haben wir sofort einen Löschangriff von innen mit mehreren Trupps begonnen“, sagte der Stadtbrandmeister. Außerdem bekämpfte die Feuerwehr die Flammen von außen über zwei Drehleitern. Die Polizei sperrte während des Einsatzes den Brandort weiträumig ab, betroffen waren vor allem die Bahnhofstraße, die Querspange und die Fronackerstraße.

Der Feuerwehr gelang es, das Feuer auf die Räume hinter den geborstenen Fenstern zu begrenzen und zu löschen. Gegen 19 Uhr war das Feuer aus, vorsorglich wurde mit Wärmebildkameras nach Brandnestern gesucht. Der dichte Rauch war durch große Teile des Gebäudes gezogen, so dass sich zusätzliche Schäden durch Rauch- und Rußablagerungen in allen Stockwerken ergaben. „Wir haben bereits während der Löscharbeiten im vierten Stock in der Etage darunter damit begonnen, das Löschwasser aufzusaugen, um weitere Schäden zu verhindern“, sagte Wolf.

Schadenshöhe lässt sich schwer schätzen

Eine Schadensschätzung gestaltet sich laut der Polizei am Sonntag noch schwierig. Der Gebäudeschaden durch das Feuer werde auf einen mittleren sechsstelligen Betrag geschätzt. Dazu kommt der Schaden durch den Ruß, der sich noch nicht einschätzen lasse. Außerdem seien etwaige Schäden an den medizinischen Geräten in den Operationsräumen möglich.

Da dort Röntgengeräte eingesetzt werden, wurde das komplette Gebäude am Samstagnachmittag komplett vom Strom abgeschaltet. „Es ist keine Strahlung ausgetreten“, beruhigte der Stadtbrandmeister. Mitarbeiter des Supermarkts mussten wegen des fehlenden Stroms Lebensmittel aus den Kühlräumen verlagern.

Der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky eilte sofort zum Alten Postplatz, als er von dem Brand erfuhr. „Die Belastung für unsere Feuerwehren ist zurzeit immens. Erst vor knapp zwei Wochen der Großbrand im Bürgerzentrum und jetzt das“, sagte das Stadtoberhaupt. Hesky lobte den Einsatz der Leute von der freiwilligen Feuerwehr ausdrücklich, aber auch jene 22 Frauen und Männer des Rettungsdienstes, die im Einsatz waren.

Die Polizei bittet um Zeugenhinweise

Die Kriminalpolizei ermittelt. Diese geht davon aus, dass das Feuer seinen Ursprung außerhalb des Gebäudes hatte. In den Drahtgittercontainern habe sich wohl Abfall und Verpackungsmaterial befunden. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise. Wer sich in der Zeit vor dem Brandausbruch in dem Bereich aufhielt, solle sich melden, unabhängig davon, ob er selbst Beobachtungen gemacht habe. Um ein komplettes Bild des Brandes zu erstellen, könne jeder beitragen, der sich von etwa 16 Uhr an in der Gasse hinter dem Gebäude aufgehalten habe. Hinweise werden unter der Nummer 0 71 51/95 00 entgegengenommen.