Alkohol, Tabak, Fleisch und Fernsehen: Für viele Deutsche ist von Aschermittwoch an Schluss mit lustig, denn dann beginnt die angeblich so befreiende Fastenzeit - die, wenn man ehrlich ist, doch eher Qual als Befreiung ist. Wir liefern zehn gute Ausreden, nicht zu fasten.

Stuttgart - Von Aschermittwoch an ist für viele Deutsche Schluss mit lustig. Denn als habe man Weihnachten, Silvester und Neujahr nicht schon genug gegessen, gefeiert und getrunken, mussten Figur, Fitness und Gesundheit während der Faschingszeit in den vergangenen Tagen noch einmal richtig leiden.

 

Und wie das eben immer so ist, wenn es darum geht, Diät zu halten: Es muss effektiv, aber schnell und schmerzlos sein. Für viele scheint das traditionelle Fasten die ideale Lösung zu sein. Während die einen bis Ostern vier Wochen lang auf Süßigkeiten, Kohlenhydrate, Alkohol oder Fleisch verzichten wollen, gibt es andere, die stattdessen auf Konsum, Internet oder das Auto verzichten wollen.

Aber warum eigentlich zwanghaft 40 Tage lang verzichten, wenn man am ersten Tag nach 40 Tagen sowieso mit einem noch viel größeren Heißhunger aufwacht? Wir haben zehn Gründe zusammengestellt, warum man nicht fasten sollte:

1. Prinzip Neujahrsvorsatz: Man startet recht enthusiastisch – und gibt dann nach spätestens einer Woche wieder auf.
 

2. Der Jojo-Effekt: So schnell, wie die Kilos purzeln, so schnell sind sie auch wieder auf den Hüften. Das Prinzip gilt nicht nur fürs Essen, sondern auch für alles andere. Wie schön ist es, nach vier Wochen endlich mal wieder mit dem Auto Sprudel zu kaufen und die Lieblingssoap zu schauen? Da fährt man doch gleich noch eine Runde, schaut sich noch einen Film an - und bestellt gleich den Double-Cheeseburger.
 

3. Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass Fasten gar nicht so gesund sein soll. Sagt das Internet. Aber tatsächlich: Wer strikt auf diverse Lebensmittel verzichtet, kann etwa Eisen- oder Eiweißmängel erleiden.
 

4. Mal ehrlich, wem wollen wir eigentlich imponieren, wenn wir statt Bier auf einmal Wasser trinken, statt Schokolade Dinkelcracker und anstelle eines Rostbratens lieber Pastinaken verspeisen? Uns selbst oder vielleicht doch eher den Kollegen, Freunden oder der Familie?
 

5. Maß statt Masse: Bereits vor mehr als zweitausend Jahren hat der griechische Philosoph Aristoteles die Mesoteslehre entwickelt: Im Leben kommt es immer darauf an, die goldene Mitte zu finden. Warum also schwanken zwischen Völlerei und Fasten?
 

6. Bikinifigur: Bis zum Sommerurlaub ist noch hinreichend Zeit. Das Abnehmen können wir also ein anderes Mal angehen.
 

7. Den angebrochenen Wein im Kühlschrank sollte man eigentlich schon noch trinken, bevor er schlecht wird. Wäre ja schade drum.
 

8. Schlappe Ausreden: Nächste Woche ist der Geburtstag der besten Freundin – kann man vom Fasten eigentlich auch Urlaub nehmen? Theoretisch stehen einem ja eigentlich pro Arbeitsmonat zweieinhalb Urlaubstage zu. Und Fasten zählt eindeutig zur Arbeit.
 

9. Dass Fasten gut tun und eine befreiende Wirkung haben soll, ist sowieso gelogen - siehe Punkt 3.
 

10. Wer sich beim Fasten zu hohe Ziele steckt und sie am Ende nicht schafft, ist frustriert - das kann nicht gut sein.