Bei der Traditionsveranstaltung der Vereine hatten auf der Spielstraße vor allem die Kinder viel Spaß. Die Präsentationen auf offenem Feld lockten viele Besucher zum Feldtag beim Landwirtschaftsmuseum.

Plieningen/Hohenheim - Nur zwei Schläge hat Stephan Dabbert benötigt, dann hatte der Rektor der Universität Hohenheim den Zapfhahn bei der offiziellen Eröffnung des Plieninger Dorffestes im Fass. Dem auf der Gala der Deutschen Wissenschaft zum Rektor des Jahres 2016 gekürten Hochschulchef war bei der 41. Auflage des Dorffestes die Ehre zuteil geworden, das Traditionsfest zu eröffnen. Und dies sogar im doppelten Sinne.

 

Denn Dabbert war nicht nur derjenige, der das Fass beim offiziellen Feststart anstach. Zuvor hatte er bereits mit dem Senken eines Schwertes den Schützen des Schützenvereins Plieningen das Signal zum Abfeuern von Vorderladern gegeben. Mit acht Einzelschüssen sowie einem zeitgleichen Schuss aller acht beteiligten Schützen in die Luft war somit weithin vernehmbar: das Dorffest ist eröffnet.

Die Gäste blieben trotz des Regens

Andrea Lindel, die Bezirksvorsteherin von Plieningen und Birkach, brachte bei der Eröffnung des Festes ihre Anerkennung für das neue Organisationsteam des Vereinsrings zum Ausdruck, das in diesem Jahr unter der Leitung von Andreas Neubert erstmals für die Veranstaltung verantwortlich zeichnete. Die hatte wie in den Vorjahren mit einer Oldie-Night bereits am Abend vor der offiziellen Eröffnung begonnen. Und auch wenn das Wetter am Freitagabend alles andere als einladend war, so hatten Neubert und seine Mitstreiter des neuen Organisationsteams sowie die vielen Helfer der am Fest beteiligten Vereine doch alle Hände voll zu tun. „Die Gäste kamen zum Konzert mit Accoustic Groove und sind geblieben – trotz des Regens“, freute sich Neubert am Samstag.

Gekommen sind am Wochenende auch wieder viele Kinder zu dem Fest. Aus gutem Grund: An zahlreichen Stationen war für Spiel, Spaß und Unterhaltung gesorgt. Gute Unterhaltung hatten bei der Eröffnung auch eine Reihe junger Jazztänzerinnen des TV Plieningen geboten. Insgesamt vier Gruppen präsentierten Choreografien von Julia Neubert und Annkathrin Nordmann. Guten Zuspruch erfuhr in Plieningen am Samstag auch der Hohenheimer Feldtag beim Deutschen Landwirtschaftsmuseum. Auch wenn in diesem Jahr wegen der Unwetterwarnungen etwas weniger Besucher als in den Vorjahren kamen, war Jürgen Weisser, der Leiter des Landwirtschaftsmuseums, mit dem Zuspruch sehr zufrieden. Vor allem die Vorführungen auf der freien Feldfläche mit Ackergeräten aus Vergangenheit und Gegenwart lockten viele Besucher an.

Feldtag beim Deutschen Landwirtschaftsmuseum als Familienfest

„Ich finde es toll, dass es gelungen ist, den Feldtag zu einem Familienfest zu machen“, so Weisser, der sich nicht zuletzt über die vielen jungen Gäste freute, die die Präsentationsfläche säumten. Da wurde von der Feldarbeit mit Tieren bis hin zu landwirtschaftlichen Aktivitäten mit modernster Technik unter dem Motto „Vom Menschen zum Traktor“ der Wandel der Zugkräfte auf dem Acker deutlich gemacht. Für Weisser selbst war dabei die Präsentation von Feldarbeit mit einem Vorderwälder Rind ein Höhepunkt. „Man muss einfach sehen, dass Ochsen, Pferde und Kühe über Jahrhunderte hinweg in der Landwirtschaft die Zugkräfte waren und erst drei Generationen von Landwirten auf Maschinen zurückgreifen können“, so Weisser.

Eine Vielzahl von Maschinen und Geräten waren im Einsatz zu sehen, außerdem wurden zahlreiche Traktoren des Herstellers Massey-Ferguson aus der Sammlung des Scharnhäusers Werner Rieger gezeigt. Die jüngsten durften freilich Traktoren fahren – wenn auch kleine und unmotorisierte Modelle, die nur mit Muskelkraft angetrieben werden. Wer es ruhiger mochte konnte auf dem Museumsgelände mit den Farben der Erde kreativ sein und Bilder in Brauntönen auf große Papierbögen malen.