Feinstaub kann Atemwege und Lunge direkt schädigen. Zudem wird der gesamte Körper beeinträchtigt. Besonders betroffen ist das Herz-Kreislauf-System.

Stuttgart - Die vielfältigen negativen Auswirkungen von kleinen Partikeln auf die Gesundheit sind in den vergangenen Jahren immer deutlicher geworden. Das sehr komplexe Gemisch aus festen und flüssigen Teilchen kann je nach deren Größe unterschiedliche Auswirkungen haben – weshalb es verschiedene Größenklassen gibt: Feinstaub (englisch particulate matter, PM) mit einem Teilchendurchmesser von maximal zehn Tausendstel Millimeter (10 Mikrometer, PM10) kann in die Nasenhöhle eindringen. Teilchen bis 2,5 Mikrometer (PM2,5) können die körpereigenen Barrieren bis zu den Bronchien und Lungenbläschen überwinden. Und ultrafeine Partikel, die kleiner als 0,1 Mikrometer sind, schaffen es bis in die Blutgefäße. Dabei gilt: je kleiner die Teilchen sind, desto größer ist die gesundheitliche Belastung.

 

Besonders gefährdet ist das Herz-Kreislauf-System

Wenn die Partikel in die Atemwege eindringen, können sie diese Organe auf vielfältige Weise direkt schädigen. Die Schleimhäute werden gereizt, es kommt zu lokalen Entzündungen und Abwehrreaktionen des Körpers. Lungenentzündungen und andere Lungenkrankheiten bis zu Lungenkrebs sind die Folge. Bei Kindern kann der Feinstaub zudem zu Mittelohrentzündungen führen, wenn die Partikel in den Nasen-Rachenraum eindringen.

Sowohl die staubförmigen Fremdkörper selbst als auch die daran angelagerten Substanzen aller Art – die oft ziemlich giftig sein können – führen zu Immunreaktionen des Körpers und deswegen zu vielfältigen Erkrankungsmöglichkeiten. Besonders betroffen ist das Herz-Kreislauf-System, wodurch das Risiko beispielsweise von Herzinfarkten und Schlaganfällen wächst.