Vor Jahren hat die Stadt teure, aber untaugliche Reinigungsversuche gegen den Feinstaub an der Messstelle Neckartor unternommen. Nun plant sie zusammen mit der Dekra einen neuen Anlauf.

Stuttgart - Der Grenzwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel ist am Dienstag an der Messstelle Neckartor deutlich überschritten worden. Wegen der ungünstigen Wetterlage mit geringem Luftaustausch hat die Stadtverwaltung den Feinstaubalarm bis mindestens einschließlich Freitag verlängert. Am ersten Alarmtag am Montag lag der Wert mit 47 Mikrogramm knapp unter der EU-Grenze, die Messung ist aber vorläufig und muss durch die genauere gravimetrische Messung (das Wiegen der Feinstaubfilter) noch bestätigt werden.

 

Zusammen mit der Prüforganisation Dekra will die Landeshauptstadt noch vor dem Ende dieser Feinstaub-Alarmperiode am 15. April einen Versuch unternehmen, den Staub auf der Cannstatter Straße zu reduzieren. Clemens Klinke, Automotive-Vorstand der Dekra, hatte das Ende 2016 in einem Interview angeregt. Am 16. Dezember habe sich OB Fritz Kuhn (Grüne) mit Dekra-Vertretern getroffen, um über Möglichkeiten der Straßenreinigung zu diskutieren, so die Pressestelle der Stadt. Die Initiative der Dekra werde begrüßt, man spreche weiter über die Ausgestaltung eines solchen „Kehrversuchs“. Laut einem Dekra-Sprecher gibt es verschiedene Optionen, die Belastung mit vorhandener Technik zu reduzieren. Die Stadt war vor Jahren mit teuren Kehrversuchen und einem sogenannten Feinstaubkleber, der die Partikel auf der Bundesstraße halten sollte, gescheitert. Sie plant bis Ende März den Aufbau einer Mooswand. Die Pflanzen sollen Feinstaub aufnehmen können.