Auf allen Kanälen wurde die Nachricht vom Stuttgarter Feinstaub-Alarm schon am Wochenende hinaus getragen in die Region – doch am Montag zeigen sich Autofahrer und Kommunen weitgehend unberührt von der Maßnahme der Landeshauptstadt.

Auf allen Kanälen wurde die Nachricht vom Stuttgarter Feinstaubalarm schon am Wochenende hinaus getragen in die Region – doch am Montag zeigen sich Autofahrer und Kommunen weitgehend unberührt von der Maßnahme der Landeshauptstadt.

 

Die Remstäler beispielsweise lassen die große Anzeigetafel, die seit dem Wochenende darum bittet, auf Bus und Bahn umzusteigen, links liegen: kaum jemand scheint sich um die Aufforderung zu kümmern, den eigenen fahrbaren Untersatz in der Garage zu lassen. Um kurz nach acht beginnt der Stau in Richtung Landeshauptstadt auf der B 29 im Remstal auf Höhe von Weinstadt. Ein ganz normaler Staumontag – mindestens. Kein Zeichen von weniger Verkehrsdichte und Autoverzicht aus Rücksicht auf die Luft im Stuttgarter Talkessel.

Nur einer outet sich als Autoverzichter

Und auch auf den Bahnhöfen herrscht ganz offensichtlich „business as usual“. Dort ist der Feinstaubalarm zwar Thema in den Gesprächen unter denjenigen, die der S-Bahn gen Filderstadt entgegenfrieren, aber auf dem Bahnsteig sind die Ohnehin-Bahnfahrer so ziemlich unter sich. Nur einer outet sich nach längerer Suche als Autoverzichter, merkt allerdings an, dass nicht nur der Alarm, sondern vor allem die Aussicht auf eisige Temperaturen und entsprechende Straßenverhältnisse ihn bewogen hätten, die eigene Karosse stehen zu lassen. Ob er am zweiten Tag des Feinstaubalarms auch so handelt, weiß er noch nicht. Zumal in just dem Moment die Durchsage drauf verweist, dass auch der Weg mit der Bahn zur Arbeit in der Landeshauptstadt nicht ohne Hindernisse ist: „Die S 3 fährt heute zehn Minuten später.“

In Ludwigsburg betrachtet man den Feinstaubalarm ebenfalls mit Gelassenheit. Die Bürger würden im Netz über die Stuttgarter Aktion informieren, teilt eine Rathaus-Sprecherin mit. Ansonsten sei die Barockstadt bei Weitem nicht so betroffen wie Stuttgart – im vergangenen Jahr habe es bis Anfang Dezember an der problematischen Friedrichstraße nur 22 Überschreitungen der Grenzwerte gegeben.

Auch in Esslingen wird wieder gemessen

In Esslingen beobachtet man die Entwicklung in Stuttgart mit Interesse, allerdings ohne große Aufregung. Seit wenigen Tagen misst die Landesanstalt für Umwelt – nach fast 20-jähriger Pause – auch erstmals wieder in der ehemaligen Reichsstadt Feinstaubwerte. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Der Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht rechnet aber nicht damit, dass die örtliche Situation mit der in Stuttgart vergleichbar ist, weil an der Messstelle am östlichen Altstadtring weniger als halb so viele Autos vorbeifahren wie an den Messpunkten in Stuttgart. Wenn es dennoch zu Überschreitungen kommen sollte, sei für Maßnahmen dann das Stuttgarter Regierungspräsidium zuständig. Den aktuellen Stuttgarter Feinstaubalarm siedelt Wallbrecht im Übrigen ohnehin „eher im politischen Bereich“ an.