Vom Samstag, 15. Oktober, bis 15. April kann die Stadt bei einer entsprechenden Wetterlage wieder Feinstaubalarm verhängen. In den nächsten Tagen ist nicht damit aber nicht zu rechnen. Dennoch gibt es Vorbereitungen und Appelle.

stuttgart - Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes rechnen nicht damit, dass sie gleich zum Start der am 15. Oktober beginnenden Periode Feinstaubalarm ausrufen müssen. Sowohl für Samstag als auch für Dienstag sei ziemlich sicher Regen zu erwarten, der die Schadstoffe aus der Luft wasche, hieß es. Dennoch bereitet sich die Stadt auf die bis zum 15. April dauernde zweite Alarmsaison vor, die als letzte Möglichkeit gilt, der Luftverschmutzung mit Feinstaub und Stickoxiden auch ohne Verbote einigermaßen Herr zu werden.

 

Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat am Freitag die erste von zwölf weiteren Variotafeln an der Heilbronner Straße in Betrieb genommen. Sie sollen die Autofahrer über bevorstehende und laufende Feinstaubalarme sowie über Verkehrsbehinderungen informieren. Bisher stehen 14 solcher Tafeln an den Hauptverkehrsstraßen, erstmals wurde nun eine an den stadtauswärts führenden Spuren installiert.

„Damit wollen wir Autofahrer gezielt ansprechen, dass in den nächsten Tagen Feinstaubalarm gilt und sie ihre Fahrt rechtzeitig mit öffentlichen Verkehrsmitteln planen“, sagte Kuhn. Im November werden weitere dieser 200 000 Euro teuren und 2,40 auf 2,40 Meter großen Hinweisgeber an der B 10 und B 27 bei Zuffenhausen sowie an der B 295 bei Weilimdorf aufgebaut. Bis Sommer 2017 folgen weitere an Ausfallstraßen und am Cityring in der Innenstadt. Insgesamt lässt sich die Stadt die Aufrüstung eine Million Euro kosten, das Land steuert dazu 1,4 Millionen Euro bei. „Das ist ein teures Unterfangen, aber wir erreichen damit fast 900 000 Fahrzeuge, die täglich die Stadtgrenze passieren“, sagte Kuhn.

ADAC und VVS appellieren an Autofahrer

ADAC und VVS rufen in einer gemeinsamen Pressemitteilung die Autofahrer auf, während des Feinstaubalarms freiwillig das Auto stehen zu lassen. „Wir haben eine große Chance, unter dem Grenzwert zu bleiben“, sagte Dieter Roßkopf, Vorstandsvorsitzender des ADAC Württemberg, „denn die Überschreitungen in diesem Jahr waren meistens nur gering über dem zulässigen Wert“. Wenn viele Autofahrer auf Busse und Bahnen umsteigen, in denen das Feinstaubticket zum halben Preis (Kindertaste) gilt, oder Fahrgemeinschaften bilden sowie Räder und Pedelecs nutzen würden, könne ein entscheidender Beitrag dazu geleistet werden, um unter dem Grenzwert zu bleiben und die Zahl der Überschreitungstage zu verringern. „Unser Ziel ist, Fahrverbote oder andere ordnungspolitische Maßnahmen zu vermeiden. Deshalb muss die freiwillige Phase ein Erfolg werden“, sagte VVS-Geschäftsführer Horst Stammler.