Rund 350 Teilnehmer einer Demonstration gegen Feinstaub und Luftverschmutzung haben am Samstag dafür gesorgt, dass auf der B 14 der Verkehr zeitweise zum Erliegen kam. Die Demonstranten forderten eine Halbierung des Verkehrs am Neckartor.

Stuttgart - Rund 350 Teilnehmer einer Demonstration gegen Feinstaub und Luftverschmutzung haben am vergangenen Samstag zwischen 15 und 17 Uhr dafür gesorgt, dass auf der B 14 der Verkehr zeitweise zum Erliegen kam. Der Demozug, der sich vom Friedensplatz bis zum Verkehrsministerium auf der Hauptverkehrsachse bewegte, sorgte für Staus sowohl zwischen Wilhelmsplatz und dem Neckartor als auch in der Gegenrichtung zwischen König-Karls-Brücke und dem Österreichischen Platz.

 

Die Demonstranten, darunter viele Montagsdemo-erfahrene Teilnehmer, protestierten gegen die grün-rote Landesregierung und die ökosoziale Mehrheit im Rathaus, denen sie Untätigkeit in Bezug auf die zunehmende Luftverschmutzung in der Innenstadt vorwarfen. Während Paris bereits wegen Überschreitung der Grenzwerte temporäre Fahrverbote verhängt habe, schaue die „Weltstadt Stuttgart“ dem überbordenden Autoverkehr tatenlos zu. Organisiert worden war der Protest von der Bürgerinitiative Neckartor.

Joseph Michl vom Landesnaturschutzverband forderte beim ersten Stopp des Demozuges an der Messstation am Neckartor, der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann müsse endlich das umsetzen, was seine Amtsvorgängerin Tanja Gönner (CDU) so beschrieben habe: „Wenn wir die Grenzwerte am Neckartor einhalten wollten, müssten wir den Autoverkehr dort halbieren.“ Als erste Maßnahmen verlangte Michl, in der Stadt flächendeckend Tempo 30 einzuführen und die Hauptverkehrsstraßen zurückzubauen. Manfred Niess vom Klima- und Umweltbündnis Stuttgart (Kus) forderte bei der Abschlusskundgebung vor dem Verkehrsministerium unter anderem, einen autofreien Sonntag pro Jahr einzuführen.