Gemeinderäte und Landwirte bekamen bei einer Rundfahrt über die Felder Steinenbronns einen Einblick in die Zukunft. Neben dem Neubaugebiet Gubser II verdrängen auch andere Projekte die Äcker und Wiesen.

Steinebronn - Das Aus- und Neubaugebiet Gubser II ist schon lange ein Streitthema. Der Gemeinderat sieht vor, das Gebiet nicht direkt an den Ort zu bauen, sondern auf einer 3,6 Hektar großen Fläche in West-Ost Richtung vom Weiler Weg bis zum Schneewittchenweg. „Von der Lage her halte ich das für ein sehr schönes Wohngebiet“, sagt Otto Elsäßer. Der Landwirt führte Gemeinderäte und Kollegen über die Felder Steinenbronns.

 

Mehr Platz zwischen Stadtrand und Gubser II

Das Gebiet Gubser II ist die erste Station der Felderrundfahrt. Die elf Teilnehmer diskutieren dort über ein Trennsystem für das Abwasser, das man mit dem Bau des Neubaugebiets bräuchte. Denn sauberes und schmutziges Wasser müsse getrennt ablaufen. Bisher findet sich auf der ehemaligen Ackerfläche nur Gras, denn „die Qualität der Böden ist für die Landwirtschaft nur bedingt geeignet“, sagt Elsäßer. Die geplante Bebauung der Wiesen ist Teil des Flächennutzungsplans 2030, den die Gemeinde Steinenbronn und die Stadt Waldenbuch gemeinsam erstellen.

Mit dem großen Traktor geht es auch schon weiter zur nächsten Station. „Hier wächst Dein Bier“, steht auf einem großen Schild mitten auf den Feldern. Dort wird Sauer- und Braugerste angebaut. Passend dazu gibt es bei diesem Halt ein Bier für die elf interessierten Teilnehmer. Anton ist auch mitgekommen zur Tour um Steinenbronn. Der schwarz-braune Jagdhund legt sich bei den sommerlichen Temperaturen jedoch lieber in den Schatten.

Bestand des geschützten Schmetterlings geht zurück

„Der Süden ist weitestgehend vom Fluglärm verschont“, sagt Elsäßer, während die Fahrt weiter durch den südlichen Teil Steinenbronns geht. Immer wieder sieht man ein Flugzeug über die Gemeinde hinweg fliegen. Hören kann man es aber tatsächlich nicht – das liegt an diesem Tag wohl eher am Lärm des Traktors. Dieser hält nun am Naturschutzgebiet Siebenmühlental. „Seit 2009 ist das hier unter Naturschutz wegen des Wiesenknopf-Ameisenbläulings“, erklärt Elsäßer. Der Schmetterling benötigt sowohl den Wiesenknopf als auch Ameisen zum Überleben und zur Fortpflanzung. Seit in dem Gebiet öfter gemäht wird als früher und damit viele Ameisenhügel verschwinden, gehe der Bestand des Tieres jedoch zurück. „Mit jedem Jahr sieht man weniger Schmetterlinge“, sagt Otto Elsäßer. Im Siebenmühlental verläuft außerdem die Grenze zum dem benachbarten Landkreis Esslingen.

Eine Neuerung wird es in den kommenden Jahren im Gewerbegebiet geben. Die Gebiete Maurer I bis III sollen um ein viertes erweitert werden. „Wir rechnen mit 2018/19“, schätzt Elsäßer. Derzeit wird auf der Fläche gegenüber des Gewerbegebiets Maurer III noch Futtergetreide angebaut.

Verändern soll sich auch die Kreuzung Bildweg/Umgehungsstraße. „Dort will man mit einem Kreisverkehr die Fahrzeuge aus dem Gewerbegebiet direkt nach Tübingen leiten können“, erklärt Elsäßer.