Für das kommende Wochenende hat die Stadt erneut Feinstaubalarm ausgelöst – zum 6. Mal in diesem Jahr. Doch es gibt Hoffnung, dass in der nächsten Feinstaubalarmsaison der Grenzwert am Neckartor eingehalten wird: Eine 100 Meter lange Mooswand entlang der Cannstatter Straße soll die Partikel absorbieren.

Stuttgart - Just an jenem Tag, an dem die Stadt zum 6. Mal in diesem Jahr und zum 11. Mal seit Beginn des Alarmzyklus’ im Oktober erneut Feinstaubalarm ausgelöst hat, wurde an der Cannstatter Straße am Freitag unter großem Medienandrang die neue Wunderwaffe gegen Feinstaubpartikel präsentiert: Auf einer Länge von 100 Metern stadteinwärts entlang der B 14 wird in einem bundesweit einmaligen Feldversuch untersucht, ob das Moos die Feinstäube am Neckartor, die überwiegend aus Reifen- und Bremsabrieb sowie Heizungen und Industrieanlagen stammen, signifikant senken kann, um den EU-Grenzwert für Feinstaub in Höhe von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bei 35 erlaubten Überschreitungstagen pro Jahr einzuhalten. Gegen Stickstoffdioxid, das überwiegend aus Diesel-Abgasen stammt und dessen Grenzwert im Talkessel nach wie vor an allen Messstationen deutlich über dem erlaubten Ein-Stunden-Wert von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt, der nicht öfter als 18-mal im Kalenderjahr überschritten werden darf, ist dagegen noch kein Kraut gewachsen.

 

Bis Anfang kommenden Jahres sollen erste Messergebnisse vorliegen

Für Umweltbürgermeister Peter Pätzold (Grüne) ist die Mooswand ein Beitrag dazu, „dass wir nichts unversucht lassen, die Luft in Stuttgart besser zu machen“. Für den Amtschef des Verkehrsministeriums, Uwe Lahl, ist der Versuch ein spannendes Experiment: „Es gibt in unserem Haus Experten, die sind optimistisch und solche, die sind pessimistisch.“ Experten der Universität Stuttgart wollen bis März 2018 messen, wie groß der Effekt ist. Der aktuell ausgelöste Feinstaubalarm, der Autofahrer animieren soll, freiwillig auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, gilt für den Autoverkehr ab Sonntag, 12. März, 0 Uhr. Bereits von Samstag, 18 Uhr, an gilt ein Betriebsverbot für sogenannte Komfortkamine. Das Ende des Alarms ist offen.