Felix Magath kennt sowohl den VfB Stuttgart als auch den FC Bayern München. Im StZ-Interview spricht er über die (zu) vorsichtige Vereinspolitik des VfB Stuttgart und den großen Erfolg des FC Bayern München.

Stuttgart –Den VfB hat Felix Magath einst vor dem Abstieg bewahrt und in die Champions League geführt; mit dem FC Bayern ist dem Fußballlehrer zweimal hintereinander der Gewinn des Doubles gelungen. „Die Bayern haben noch nie so gut gespielt wie in dieser Saison“, sagt der 59-Jährige vor dem Pokalfinale – und macht dem VfB trotzdem Hoffnung.
Herr Magath, wie sind Ihre Sympathien verteilt, wenn im DFB-Pokalfinale zwei Ihrer Ex-Clubs aufeinandertreffen?
Ich werde mich als neutraler Fußballfan weitgehend emotionslos aufs Sofa setzen, mich auf ein schönes Spiel freuen und hoffen, dass am Ende der Bessere gewinnt.

Also die Bayern.
So muss es nicht kommen. Das Schöne am Fußball ist: mit Einsatz, Laufbereitschaft und ein bisschen Glück kann man auch gegen bessere Mannschaften gewinnen.

Kann der VfB tatsächlich den Champions-League-Sieger bezwingen?
Selbstverständlich. Gerade jetzt. Natürlich sind die Bayern haushoher Favorit. Aber sie haben mit dem Gewinn des Champions-League-Titels den großen Höhepunkt schon hinter sich. Bestimmt wollen sie jetzt auch noch Pokalsieger werden. Aber das ist so ähnlich wie mit meinen Kindern: wenn die Kleinen schon fünf Kugeln Eis bekommen haben, essen sie die sechste zwar auch noch gerne – allerdings nicht mehr mit der gleichen Gier. Das ist die Chance des VfB.

Trotzdem: Ist der Unterschied zwischen den Bayern und dem VfB nicht größer denn je?
Das können Sie dem VfB nicht vorwerfen. Die Bayern haben noch nie so gut gespielt wie in dieser Saison. Sie sind besser, als sie jemals waren.