Das Problem bei Autoknackern mit Störsendern ist, die Täter auf frischer Tat zu ertappen.

Fellbach/Kernen - Auch wenn die von Dieben benutzten Störsender „Jammer“ (gesprochen Dschämmer) genannt werden, so haben sie doch mit dem deutschen Pendant nur am Rande zu tun: Es könnte höchstens sein, dass die betroffenen Autobesitzer wehklagen, wenn sie entdecken, dass teure Teile aus ihrem Fahrzeug fehlen.

 

Das Problem ist, die Tat überhaupt nachzuweisen

Das Problem bei dieser Autoknacker-Technik ist für die Polizei, die Tat überhaupt nachzuweisen. Denn wenn ein Bürger kommt und anzeigt, dass sein Wagen leer geräumt wurde, dann waren das nur möglicherweise Kriminelle mit elektronischer Ausstattung. Es könnte aber auch sein, dass der Besitzer einfach nur vergessen hat, die Zentralverriegelung zu bedienen. Wobei dies nicht einmal böswillig geschehen sein muss: Die Elektronik verweigert zum Teil ihren Dienst, wenn eine Türe oder Klappe nicht ganz geschlossen ist.

Deshalb kann der Fellbacher Revierleiter auch nur eine vermutete Zahl nennen: „Wir hatten im vergangenen Jahr insgesamt sieben Fälle, vier in Fellbach und drei in Kernen, bei denen unklar war, wie die Diebe ins Autoinnere gelangt sind. Es waren zumindest keine Aufbruchspuren erkennbar“, sagt Klaus Auer.

Es gibt keine gezielten Erkenntnisse über diese Art von Gaunertum

Auch die Pressestelle des Polizeipräsidiums in Aalen kann keine konkreten Zahlen herausgeben. Es gibt einfach keine gezielten Erkenntnisse über diese Art von Gaunertum.

Immerhin hatte die Polizei das Glück, Anfang August zwei Täter schnappen zu können, die mit einem Jammer in Fellbach zugeschlagen hatten. Dank aufmerksamer Zeugen wurden die Störenfriede dann in Waiblingen erwischt (wir haben berichtet). Auch den Störsender konnten die Beamten sicherstellen. Ein völlig harmlos wirkendes Gerät, das aussieht wie eine kleine Fernbedienung. Und das auf einem Parkplatz überhaupt nicht auffällt, wenn es gezückt wird.

Die Wirkung einer illegalen Funkstörquelle ist ganz simpel

Auch die Wirkung einer illegalen Funkstörquelle ist ganz simpel: Sie unterbricht einfach die Frequenz zwischen einer elektronischen Zentralverriegelung und dem Fahrzeug. Das bedeutet, dass es rein theoretisch keinen Schutz für Autobesitzer gibt. Die einzige praktische Chance, die der Fahrer hat, ist, sein Fahrzeug nicht elegant mit einem Handschlenker über die Schulter zu verriegeln. „Beim Abschließen nicht einfach weglaufen, sondern schauen, ob das Kontrolllicht angegangen ist, oder ob die Griffe tatsächlich verriegelt sind“, empfiehlt Klaus Auer.