Timo ist vor der Polizei geflohen und versteckt sich in einem Weinberghäuschen. Der nächste ARD-Tatort hat seinen Höhepunkt in den Fellbacher Weinbergen.

Rems-Murr: Sascha Sauer (sas)

Fellbach - Von den „Tatort“-Kommissaren Lannert und Bootz fehlt bis jetzt jede Spur. Aber am Drehort unterhalb der Ebene des Kappelbergs sind Richy Müller und Felix Klare gerade sowieso nicht gefragt. Die Kameras sind auf zwei Jungdarsteller gerichtet, die in einem Weinberghäuschen eine Szene spielen. Dort ist es eng. Sehr eng. Die Hütte ist gerade mal vier Quadratmeter groß. Da bekommt die Bezeichnung „verdichtete Handlung“ noch mal eine ganz andere Bedeutung.

 

Der Produktionsleiter Dieter Streck verfolgt den Dreh einige Meter entfernt von einem Kontrollbildschirm aus. Es ist kalt. Schneeflocken rieseln. Der Produktionsleiter vergräbt die Hände in den Taschen seiner schwarzen Lederjacke. „Die Hütte ist ein mittleres Panoramawunder“, sagt Streck und meint damit den 180-Grad-Blick auf Stuttgart. Die Landeshauptstadt mit Mercedes-Benz-Arena und Müllverbrennungsanlage liegt der Weinberghütte zu Füßen. Auf der B 14 sieht man den Feierabendstau als lang gezogene Lichterkette. Bei den Dreharbeiten darf nichts ins Stocken kommen, und nicht nur, weil ein Produktionstag rund 40 000 Euro kostet. „Wir sind gewaltig unter Druck, alles rechtzeitig fertig zu bekommen“, sagt Streck. Denn die „Tatort“-Folge mit dem Titel „Tote Erde“ soll am 25. Mai beim SWR-Sommerfestival auf dem Schlossplatz ausgestrahlt werden.

Beleuchter, Maskenbildner, Aufnahmeleiter, Kameramann – das Produktionsteam vom Südwestrundfunk (SWR) zählt mehr als 30 Mitarbeiter. Die Tage zuvor wurden Szenen am Flughafen, Max-Kade-Haus, Universität und am Cannstatter Pfeiler aufgenommen. Auch eine Fahrt durch die Stuttgarter Innenstadt stand auf dem Regieplan. Es ist der 7. von 24 Drehtagen. Die Jungschauspieler Paula Kalenberg, die in dem „Tatort“ die Chemiestudentin Mellli spielt, und Philipp Quest, der den Kumpel eines ermordeten Studenten gibt, sind fertig mit der Szene. Während einer kurzen Drehpause erklärt Produktionsleiter Streck das Geschehen: Timo ist vor der Polizei geflohen und versteckt sich in dem Weinberghäuschen. Melli versorgt ihn dort mit Medikamenten. Er hat Vergiftungserscheinungen, die vermutlich etwas mit den Aktionen der Studenten zu tun haben, die Umweltsünder im Internet und mit Plakaten öffentlich machen. „Mehr wird nicht verraten“, sagt Streck.