Mehr als 3300 Fans haben sich auf Facebook zu einer unerlaubten Rave-Feier auf dem Kappelberg angemeldet. Jetzt soll die Techno-Party in Fellbach verhindert werden. Die Polizei droht den Feierwütigen mit Ingewahrsamnahme.

Fellbach - „Dieses Wochenende gibt es puren Sonnenschein! Wir freuen uns auf euch und werden es krachen lassen!“, jubelt es derzeit verheißungsvoll auf der Internet-Plattform Facebook. Konkret bedeutet dies: Der „Open Air Free Rave“-Party am Samstag steht nach Ansicht der Veranstalter nichts mehr im Wege. Ab 14 Uhr soll die Megasause auf dem Wiflinger-Spielplatz auf dem Kappelberg steigen – doch da haben die Organisatoren die Rechnung ohne die Stadt Fellbach und die Polizei gemacht. „Das Gebiet ist Naturschutzgebiet, zudem ist dieser Platz absolut nicht für solcherlei Partys geeignet. Wir werden diese Beschallung mit Technomusik mit allen Mitteln zu verhindern versuchen“, sagt Peter Bigalk vom zuständigen Amt für Öffentliche Ordnung. Eine so genannte Allgemeinverfügung, die seit dem Donnerstagnachmittag online auf der Webseite der Stadt Fellbach zu lesen ist, soll die Partypläne bereits in den Anfängen ersticken und drohender Musik den Saft abdrehen.

 
Der Wiflinger-Spielplatz ist als Partylocation nicht erlaubt. Foto: Patricia Sigerist

Unter Berufung auf diverse Paragrafen aus dem Polizeigesetz, dem Landesverwaltungsvollstreckungs- und dem Landeswaldgesetz sowie der Verwaltungsgerichtsordnung wird in der Verfügung „die Durchführung einer Raveparty untersagt.“ Zwischen Samstag, 9 Uhr und Sonntag, 24 Uhr sei es insbesondere verboten, „Tonwiedergabegeräte, Musikinstrumente, Rundfunk- und Fernsehgeräte, Lautsprecher, sowie andere mechanische oder elektroakustische Geräte zur Lauterzeugung zu benutzen, im Rahmen dieser Party Alkohol zu konsumieren und ausschließlich oder überwiegend zum Zwecke des Alkoholgenusses zu lagern oder dauerhaft zu verweilen.“ Jeder, der sich diesem Verbot widersetze, riskiere einen Platzverweis. Werde dieser wiederholt missachtet, müssen die Technofans mit empfindlichen Geldstrafen rechnen sowie dass sie von der Polizei in Gewahrsam genommen werden.

Polizei behält den Spielplatz im Auge

Immer wieder gibt es Ärger mit Partys, die auf sozialen Netzwerken im Internet angekündigt werden und bei denen anschließend Massen von Feierwütigen auftauchen. Dagegen vorgehen kann man im Vorfeld allerdings nur bedingt. „Wir werden im Rahmen unserer Polizeistreifen vermehrt beobachten, was sich am Samstag am Kappelberg so tut“, sagt Klaus Auer, der Leiter des Fellbacher Polizeireviers. Allerdings bestehe hier wie häufig das Problem, dass man Menschen schließlich zunächst nicht daran hindern könne, mit Musikgeräten auf den Kappelberg zu pilgern; immerhin ist der Wiflinger-Spielplatz ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Familien. „Ich kann die Leute ja nicht schon vorher abfangen, denn Musik zu hören, ist ja generell nicht verboten“, betont Auer. Die Polizei hoffe daher auf die Einsicht und das Verständnis der Feierwütigen.

Zwar seien die Beamten in Alarmbereitschaft, eine größere Zahl an Polizisten könne bei Bedarf jederzeit zum Einsatz kommen. Einen umfangreichen Polizei-Einsatz aber bereits im Vorfeld zu planen, hält Auer für unangemessen. „Da habe ich einen Riesen-Einsatz geplant und am Ende 350 Beamte dafür verbraten, das muss ja nun auch nicht sein.“