Nach Ergebnissen einer Messstation in Fellbach liegen die Feinstaubwerte unter den Grenzwerten. Die Stadt wird also nicht zur Umweltzone. Auch Luftschadstoffmessungen wird es dort vorerst nicht mehr geben.

Fellbach -

 

Die Umweltzone der Landeshauptstadt Stuttgart endet an der Markungsgrenze zu Fellbach – und das wird wohl auch so bleiben. An der temporären Messstation der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW), die Ende 2013 an der Burgstraße installiert wurde, liegen die Feinstaubwerte nach den vorläufigen Ergebnissen unter den Grenzwerten. Dies gab Oberbürgermeister Christoph Palm im Verwaltungsausschuss bekannt. Noch nicht ausgewertet sind die Stickstoffdioxid-Messungen. Wenn auch die NO2-Werte im erlaubten Rahmen bleiben, wird entschieden, wie es weiter geht. „Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Fellbach eine Umweltzone wird“, sagte Palm. Die Baubürgermeisterin Beatrice Soltys geht davon aus, dass die so genannte Spotmessanlage abgebaut wird.

Insbesondere Dieselfahrzeuge produzieren Feinstaub

Feinstaub wird von Autos und Lastwagen direkt mit dem Abgas ausgestoßen, insbesondere Dieselfahrzeuge produzieren Feinstaub. Aber auch durch Straßen-, Reifen- und Bremsabrieb wird die Luft belastet, erläutert die LUBW. Die Partikel im Abgas haben überwiegend Teilchengrößen von weniger als einem Mikrometer und werden mit der Feinstaub-Messgröße PM10 praktisch vollständig erfasst, während Partikel aus Abrieb und Aufwirbelung teilweise größer als 10 Mikrometer sind.

Für Feinstaub PM10 gilt seit 2005 ein Grenzwert für den Jahresmittelwert von 40 Mikrometer pro Kubikmeter Luft, außerdem ist eine Überschreitung des Tagesmittelwertes von 50 Mikrometer an 35 Tagen im Jahr zulässig. Diesen Grenzwert überschreitet bekanntlich die Luftmessstation am Neckartor in Stuttgart deutlich, dort wurde im vergangenen Jahr der Tagesmittelwert an 64 Tagen überschritten. In Fellbach war das an 7 Tagen der Fall. Erst jenseits von 35 Überschreitungen müsste ein Luftreinhalteplan erstellt werden, erklärt Beatrice Soltys, „davon sind wir weit entfernt“. Der Jahresmittelwert an der stark befahrenen südlichen Ortsdurchfahrt liegt mit 20 Mikrometer ebenfalls deutlich unter dem Grenzwert von 40.

Luftschadstoffmessungen gibt es vorerst nicht mehr

Damit dürften die Luftschadstoffmessungen in Fellbach vorerst erledigt sein. Überflüssig sind sie dennoch nicht. Im Jahr 2013 war eine Spotmessanlage an der Höhenstraße aktiv, die dort allerdings falsch platziert war. Sie entsprach nicht den Anforderungen der 39. Bundesimmissionsschutzverordnung in Bezug auf die Betroffenheit der Bevölkerung. Demnach sollen Probenahmestellen zur Beurteilung der Luftqualität unter anderem in Bereichen eingerichtet werden, in denen Menschen wohnen.

Dies trifft in der Höhenstraße nur eingeschränkt zu, berichtet die LUBW, sodass die Spotmessstelle in Abstimmung mit der Stadt Fellbach Ende 2013 in die Burgstraße verlegt wurde. Allerdings hatten es die früher gemessenen Werte an der Höhenstraße in sich: Dort erfasste das LUBW seit September 2012 bis Anfang 2014 die Feinstaubbelastung. Unsere Zeitung berichtete seinerzeit, dass bis Anfang Dezember 2013 der zulässige Tagesmittelwert mindestens 36 Mal überschritten wurde. In den Jahresbericht der LUBW über die Spotmessungen der Luftqualität sind die Daten allerdings nicht übernommen worden.