Nach dem Stabwechsel im Fellbacher Rathaus übernimmt die 53-Jährige den freien Posten als Referentin für OB Gabriele Zull.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Fellbach - Die erste kleine Bewährungsprobe hat Birgit Rögele schon vor ihrem offiziellen Dienstantritt gemeistert – und vor 600 Gästen im Hesse-Saal der Schwabenlandhalle neben Geistesgegenwart auch den nötigen Blick fürs Detail bewiesen. Bei der Amtseinsetzung von Gabriele Zull als Fellbacher Oberbürgermeisterin schritt sie im November beherzt ein und passte die viel zu ausladend um den Hals baumelnde Amtskette kurzerhand auf weibliche Größenverhältnisse an.

 

Gebannt war mit dem kleinen Handgriff vor großer Kulisse die Gefahr, dass die neue Rathauschefin womöglich wenig feierlich über den Symbol-Schmuck stolpert – und ihre Vorgesetzte hatte noch einen Grund mehr, sich die umsichtige Verwaltungsfrau als OB-Referentin an ihre Seite zu holen.

„Die Chemie hat sofort gestimmt“, erzählt Birgit Rögele (53) über den guten Draht zum neuen Stadtoberhaupt. An der gegenseitigen Sympathie lag es freilich nicht allein, dass die in Fellbach aufgewachsene Verwaltungsfrau für den Job als rechte Hand auserwählt wurde. Ein persönlicher Referent ist sozusagen immer eine Mischung aus Pressesprecher und Problemlöser, ebenso ein Ansprechpartner für die Sorgen der Bürger wie ein Informationsverteiler an die Ratsfraktionen.

Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung

Schon Gabriele Zulls Vorgänger Christoph Palm hatte erkannt, dass sich die Mutter von zwei mittlerweile erwachsenen Töchtern für den wichtigen Posten an der Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung eignen könnte. Nachdem sein persönlicher Referent Marco Ludwig im August mit Blick auf die ablaufende Amtszeit seines Dienstherrn den Sprung ins Stuttgarter Innenministerium gewagt hatte, war die Stelle vakant. Ex-OB Palm fragte bei Birgit Rögele nach, ob sie nach dem Abschied des Vorgängers aushelfen könnte – was nun einen fließenden Übergang möglich macht.

Birgit Rögele, Ehefrau des am Montag dieser Woche in den Ruhestand verabschiedeten Ordnungsamtsleiters Werner Rögele, war bisher für die Geschäftsstelle des Gemeinderats verantwortlich. Schon ihre Ausbildung hatte die 53-Jährige im Fellbacher Rathaus gemacht, nach der Lehrzeit stieg sie im Sozialamt ein. Unterbrochen wurde die Verwaltungskarriere durch 15 Jahre Elternzeit, nach der Rückkehr ins Rathaus trat die Fellbacherin den Dienst in der Gemeinderats-Geschäftsstelle an. Auf diesen Posten nach rückt die bisher im Personalamt tätige Kerstin Muhler.

Randvoll gefüllter Terminkalender

Verbunden mit dem neuen Job ist neben einem Plus auf dem Gehaltszettel die Auf-stockung ihrer bisherigen Halbtagsstelle – und ein randvoll gefüllter Terminkalender. In den Zuständigkeitsbereich der OB-Referentin fallen auch Städtepartnerschaften und die Bürgerbeteiligung etwa beim Staffel-25-Prozess. Das ist viel für eine auf 80 Prozent ausgelegte Stelle – zumal die Oberbürgermeisterin mit etlichen Überstunden für ihre Referentin rechnet. „Wenn Sie künftig kochen“, rief sie dem Ruheständler Rögele beim Abschied am Montag zu, „kommen wir einfach beide zum Essen vorbei“.