Der Fellbacher Stadtrat und Biologe Michael Eick war für Dreharbeiten ein Jahr lang im ganzen Land unterwegs.

Fellbach - Wer streift so früh durch Wald und Flur? Die Antwort auf diese Frage sorgt in Fellbach nicht gerade für Kopfzerbrechen: Schließlich ist der Biologe und Freie-Wähler-Stadtrat Michael Eick häufig unterwegs, um in hiesigen Gefilden Flora und Fauna zu beobachten.

 

Der 42-Jährige ist oft andernorts zugange – die Folge eines Spezialauftrags

Im vergangenen Jahr allerdings war der 42-Jährige oft andernorts zugange – Folge eines Spezialauftrags: Gemeinsam mit Sebastian Olschweski vom Naturschutzbund Heidelberg begab sich der Fellbacher Nabu-Sprecher fürs SWR-Fernsehen auf die Pirsch. Natürlich nicht, um wirklich zu jagen, sondern um bedrohte oder gar als ausgestorben geltende Tierarten wie Luchs, Auerhahn oder Schwarzstorch aufzuspüren. „Abenteuer wilder Südwesten“ ist der Untertitel, dieser Reihe, die am Feiertag Allerheiligen zudem noch in einer Sonderausgabe zur nahezu besten Sendezeit ausgestrahlt wird.

Für „Tatjanas Tiergeschichten“ in der Landesschau mit der Moderatorin Tatjana Geßler hat Eick sein Expertenwissen schon in einigen Sendungen weitergegeben. Irgendwann entstand dann die Idee für ein längeres Projekt: Zwischen September 2015 und Juli 2016 rückte er immer mal wieder auch spontan aus, wenn die Chance bestand, einen Luchs vor die Linse zu bekommen. „Wir waren in ganz Baden-Württemberg unterwegs“, sagt Eick, „im Donautal, am Bodensee, im Odenwald oder in Oberschwaben.“

Der Sender will jemanden, der „frei und in ganzen Sätzen sprechen kann“

Dem Sender sei es vor allem darum gegangen, jemanden zu gewinnen, „der frei und in ganzen Sätzen sprechen – und das Thema vor allem in den erforderlichen 20 Sekunden auf den Punkt bringen kann“. Zumeist klappte dies so gut, dass selten eine zweite Aufnahme nötig war. Der SWR habe im Übrigen für die Reihe nicht gespart, erläutert Eick, sondern mit exzellenter Kameratechnik oder gar mit Drohnen für die Luftaufnahmen agiert.

Für Eick, beruflich als Lehrer für Biologie, Geografie und Sport am Schmidener Gustav-Stresemann-Gymnasium sowie am Esslinger Seminar für Didaktik als Ausbilder für Biologie-Referendare tätig, ist „ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen“. Er sei mit Bernhard Grzimek oder Heinz Sielmann aufgewachsen, „das waren meine Idole – und jetzt durfte ich selber Kameramann sein und drehen, fantastisch.“