Wie war’s eigentlich im Mittelalter? Das erkunden Kinder in den Sommerferien selbst – nämlich auf der Jugendfarm in Riedenberg. Dort dürfen die Kinder hin, ohne sich vorher anzumelden. Kürzlich haben sie Schafwolle verwoben.

Riedenberg - Konzentriert sitzen ein paar Kinder um einen Tisch. Jedes hat vor sich einen Webrahmen, durch den es braune, schwarze oder beige Wolle fädelt. Es ist ganz still, nur ein Kind lässt sich von Jugendfarmmitarbeiter Markus Moisl erklären, wie es den Webrahmen mit dem Kettfaden, dem Faden durch den die Wolle gewebt wird, bespannen muss.

 

Alles dreht sich ums Mittelalter

Auf der Jugendfarm in Riedenberg hat vergangene Woche das Sommerferienprogramm rund um das Thema Mittelalter begonnen. In dieser Woche, vom 11. bis 15. August, steht die Wollverarbeitung auf dem Programm. „Die Wolle für unser Projekt stammt von unseren eigenen Schafen“, erklärt Markus Moisl, Erzieher auf der Jugendfarm. Es gebe einen Mitarbeiter, der schon seit ungefähr 30 Jahren für die Einrichtung arbeite, der sich prima mit dem Spinnen, Kämmen, Waschen und Färben von Schafswolle auskenne.

Geschoren werden die beiden Schafe aber von einem professionellen Schafscherer. Anfangs hätten sie es zwar selbst gemacht, doch die Anzahl an Schrammen und Kratzern sei doch zu groß gewesen, sagt Moisl. Alle Jugendfarmen auf den Fildern tun sich zusammen und stimmen sich mit der Schafschur zeitlich ab, sodass sich das an einem Tag erledigen lässt.

Erst mal wollen die Kinder alleine spielen

Während der Sommerferien planen die Betreuer der Jugendfarm ein grobes Rahmenprogramm, aber wenn die Kinder mal keine Lust auf Basteln haben, dann ist es auch völlig in Ordnung, wenn sie auf dem weitläufigen Gelände herumtoben. „Die ersten ein oder zwei Wochen will keines von den Kindern einen Erwachsenen sehen“, sagt Markus Moisl. Sie beschäftigten sich lieber selbst. Doch dann werde den Jungen und Mädchen recht schnell langweilig und „sie fordern dann regelrecht eine Beschäftigung“. Betreut werden die durchschnittlich zehn bis 20 Kinder von vier Mitarbeitern. Eigentlich gebe es auf der Jugendfarm nur zwei Stellen, aber für die Sommerferien werden extra Ferienhelfer eingestellt, um eine geregelte Betreuung zu gewährleisten, sagt Moisl.