Was hat ein Student der Luft- und Raumfahrttechnik in Arizona mit Lego und Sillenbuch am Hut? Viel. Jonas Lay hat im Jugendhaus im Stadtbezirk mit Kindern Roboter aus den beliebten Bausteinen konstruiert.

Sillenbuch - Jonas Lay weiß viel über den Bau von Flugzeugen. Damit kennt er sich aus, denn er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der University of Arizona im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik. Noch bis kommenden Sonntag, 7. September, baut er jedoch mit einigen Kindern im Rahmen der „Ich will Action“-Tage der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft im Jugendhaus Sillenbuch keine Flugzeuge, sondern Roboter. Die werden aus Lego-Technik-Bausteinen zusammengesetzt und dann zum Leben erweckt.

 

Die Roboter können am Boden markierte Routen entlangfahren, Hindernissen ausweichen, nach Gegenständen greifen, Farben erkennen und sogar untereinander kommunizieren. „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, sagt der Student Lay, während er einem Jungen hilft, seinen Roboter in Betrieb zu nehmen. „Es gibt Sensoren, die auf Schall, Bewegung und andere Aktivitäten reagieren. Kabellos werden die Roboter dann mit einem Computer oder auch einem Handy verbunden und können entweder programmiert oder manuell ferngesteuert werden“, erklärt Lay.

Roboter werden auf dem Laptop programmiert

Timo und Carlo sind begeistert von der einwöchigen Aktion: „Wir haben einen Roboter gebaut, der immer innerhalb eines Kreises fährt. Wenn er auf andere Roboter auffährt, versucht er, diese aus dem Kreis zu schieben – wie im Boxring.“ Auf einem Laptop können sie die selbst gebauten Roboter programmieren. „Schon nach der Hälfte des ersten Tages, wollten die Kids eigene Ideen für ihre Roboter in die Tat umsetzen“, berichtet Lay.

Der Jugendhausleiter Klaus Dieter ist froh, die Aktion anbieten zu können – zumindest bei den „Ich will Action“-Tagen in den Ferien. „Während der Woche haben wir leider nicht ausreichend Personal, um so etwas anbieten zu können.“ Ihm gefällt, wie fantasievoll die Kinder mit den Robotern hantieren: „Ich würde das wohl Schritt für Schritt nach Anleitung bauen. Ich freue mich über die Kreativität der Kinder.“

Klaus Dieter sieht in der Aktion gleich zwei Vorteile: Einerseits lernen die Kinder das Programmieren eines Roboters auf einfache Art; anderseits erfahren sie auch einiges über die Materialeigenschaften. Zum Beispiel stellen die Kinder spielerisch fest, welcher Stoff besonders rutschfähig ist, wie man den gebauten Roboter schneller macht oder wie er besonders stabil wird.

Skaten, Kochen, Painting

Das Angebot im Jugendhaus ist nicht das einzige der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft bei den „Ich will Action“- Tagen. Es gibt noch etliche andere Programmpunkte, zum Beispiel zu den Themen Film, Foto, Radio, Skaten, Kochen, Theater, Tanzen, Painting oder eben Technik.

Zum Abschluss gibt es am nächsten Sonntag, 7. September, von 16 Uhr an eine große Bühnenshow im Theaterhaus Stuttgart, bei der jede Gruppe ihre Ergebnisse präsentiert. Da gibt er Choreografien, einen Hindernisparcours für Fahrräder – und auch die Sillenbucher Roboter werden eine Rolle spielen.