Es ist wieder soweit: Das neue Jahr ist da, das fröhliche Madenessen beginnt. Ab 11. Januar bittet RTL ins Dschungelcamp. Diesmal unter erschwerten Bedingungen, denn es ist das Jahr eins nach dem Tod von Dirk Bach.

Köln - Es ist wieder soweit: Das neue Jahr ist da, das fröhliche Madenessen beginnt. Ab 11. Januar bittet RTL ins Dschungelcamp. Diesmal unter erschwerten Bedingungen, denn es ist das Jahr 1 nach dem Tod von Dirk Bach.

 

Für ihn ist Daniel Hartwich (34) an die Seite von Sonja Zietlow (44) aufgerückt. Im dpa-Interview plaudert das neue Moderatoren-Gespann darüber, wie es dazu kam und wie nun alles werden soll.

Kennen Sie sich eigentlich?

Sonja Zietlow: "Gar nicht. Naja, aus dem Fernsehen. Und einmal sind wir uns auch im Dschungel über den Weg gelaufen. Da war er noch ein kleines Dickerchen."

Sie waren die Hauptmoderatorin, und er machte so eine Art Wochen-Nachlese. Da haben Sie ihn vermutlich noch gar nicht richtig wahrgenommen?

Zietlow: "Genau, ich bin wortlos an ihm vorbeigegangen."

Hartwich: "Das stimmt nicht ganz. Du bist an mir vorbei und hast gesagt: "Die Hose hab ich auch, allerdings ein paar Nummern kleiner.""

Sie waren damals noch ein paar Kilo schwerer?

Hartwich: "Ja, ein paar."

Zietlow: "Mir persönlich wär es lieber, wenn er jetzt auch noch ein bisschen dicker wäre. Dann würde ich schlanker neben ihm aussehen."

Wenn man Sie beide hier so sieht, ist das schon eine starke optische Umgewöhnung. Früher waren Sie die große Schlanke und jetzt...

Zietlow: "Moment mal, ich bin schon recht groß für eine Frau, mit 1,78."

Aber er ist...?

Hartwich: "...1,87."

Da sehen Sie's. Der optische Gegensatz ist weg. Das könnte ein Problem werden.

Zietlow: "Es ist in der Tat so, dass ich ihm gesagt habe: "Wir müssen aufpassen, wenn wir etwas nicht so Nettes sagen, das kommt dann gleich viel böser rüber, als wenn es ein kleiner Dicker sagt." Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass wir nicht ganz so diese Schlagzahl an Boshaftigkeiten auspacken werden."

Aber böse müssen Sie ja nun schon sein, sonst wird's langweilig.

Zietlow: "Ja, klar, das gehört dazu. Wobei: Es sagen immer alle, wir wären böse, aber die Promis rufen hinterher an und bedanken sich."

Ja, weil die die Sendung nicht gesehen haben.

Zietlow: "Doch, doch, die sehen sich das dann schon danach an."

Ist das nicht merkwürdig: Andere haben entschieden, dass Sie das künftig gemeinsam moderieren, und nun müssen Sie miteinander auskommen.

Hartwich: "Das ist ja so nicht richtig, wir wurden schließlich auch beide gefragt."

Sie hatten ein Vetorecht?

Zietlow: "Ja, durchaus. Wir haben erst mal überlegt, wer könnte es machen, und dann hat es sich sehr schnell auf zwei Personen reduziert, und dann haben wir gesagt: Ja hier, er wär doch eigentlich der Richtige. Dann mussten wir ihn natürlich noch fragen."

Wussten Sie gleich, dass Sie es machen?

Hartwich: "Ich musste schon erst mal drüber nachdenken. Aber am Ende habe ich mir gesagt: Besser jetzt als Moderator in den Dschungel als in drei bis vier Jahren als Promi."

Das ist quasi die Gretchenfrage: Könnten Sie sich unter anderen Umständen vorstellen, selbst in das Lager zu gehen?

Hartwich: "Nein. Aber wer weiß, wie das Leben so spielt."

Sie haben doch immerhin schon mal Mehlwürmer gegessen.

Hartwich: "Ja, mir wurde gesagt, ich muss ganz fest und oft draufbeißen, sonst krabbeln die durch die Speiseröhre zurück in den Mund."

Zietlow: "Also ganz ehrlich: Ich würde gern mal wissen, wie es tatsächlich dort im Lager ist. Ich denk mir jedes Mal: "Mein Gott, das kann doch jetzt nicht so schwer sein!" Aber vielleicht ist es mit Kameras dabei eben doch was anderes."

Sie finden die Promis oft ein wenig weinerlich?

Zietlow: "Ja, ich meine, man weiß doch mittlerweile, was da auf einen zukommt. Aber immer wieder kommen da die Promis rein, und einer stellt die Frage: "Wir übernachten doch nicht wirklich hier?""

Es gibt Promis, die denken, das ist alles nicht echt?

Zietlow: "Ja! Ich höre den Satz jedes Mal."

Werden Sie am Anfang der neuen Staffel eigentlich über den Tod von Dirk Bach sprechen?

Zietlow: "Wir fliegen erst mal runter und entscheiden dann. Wir lassen das auf uns zukommen."

Vielleicht ist es dann aber so, dass Sie weit weg sind in dieser exotischen Kulisse und dann gar nicht mehr so die Verbindung zu den Zuschauern haben, die noch ganz auf Dirk Bach fixiert sind.

Zietlow: "Also, das glaube ich eigentlich nicht. Wir sind alle sehr traurig, dass Dirk nicht mehr dabei ist, aber leider müssen wir diese Tatsache akzeptieren. Und ich glaube, dass sich die meisten darauf einlassen werden, dass die Show ohne ihn weiter geht."

Für Sie werden ja sicher viele Erinnerungen zurückkommen.

Zietlow: "Auf jeden Fall, jede Brücke wird mich an ihn erinnern. Aber trotzdem weiß ich: Wir können es nicht ändern, wir können nur versuchen, eine schöne Sendung machen, auch als Andenken an ihn."

Interview: Christoph Driessen, dpa