Ein Fahndungsaufruf im ZDF bringt kaum neue Erkenntnisse zu einem Überfall auf einen Stuttgarter Juwelier.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Keine heiße, „vielleicht noch nicht einmal eine warme“ Spur hat die Stuttgarter Kriminalpolizei zur Klärung eines in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ vorgestellten Falles erhalten. Rund 20 Zuschauer hätten angerufen und ihre Beobachtungen zum Raubüberfall auf den Juwelier von Hofen im vergangenen Sommer geschildert, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. „Aber richtig weitergekommen sind die Kollegen vom Raubdezernat dadurch nicht.“ Die erhofften Hinweise zu auffälligen Beutestücken hat es nicht gegeben.

 

Das ZDF zeigte einen Film, in dem der Überfall auf das Geschäft an der Kronprinzenstraße nachgestellt war. Die Täter hatten den Laden, der auf hochwertige Uhren spezialisiert ist, am späten Nachmittag des 11. Juli 2011 aufgesucht – als es auf der Königstraße vor Menschen nur so wimmelte. Während draußen die Einkäufer vorbeischlenderten, bedrohten zwei Männer die Mitarbeiter mit Pistolen und zwangen sie, Vitrinen aufzuschließen. Gezielt griffen sie nach teuren Uhren und Schmuckstücken. Den Wert der Beute beziffert die Polizei auf mehr als 100 000 Euro.

Hinweise auf eine Stofftasche der Täter

Ein Teil der Anrufer habe bestätigt, dass es zwei Täter waren. Diese Erkenntnis war für die Polizei nicht neu. Weitere Zeugenhinweise bezogen sich auf eine Stofftasche, welche die Täter benutzt hatten, um die Beute mitzunehmen. Sie hatte einen gelb unterlegten schwarzen Aufdruck. Die Hinweise müssten nun sorgfältig überprüft werden, sagt der Polizeisprecher, auch wenn sie erst einmal nicht den erhofften Erfolg gebracht hätten.

Hinweise zur Identität der Täter hatte der Kriminalhauptkommissar Uli Rosmer, der Sachbearbeiter des Falles, sich nicht unbedingt erhofft. Die Überwachungskamera des Juweliergeschäfts hatte sie zwar erfasst, gut zu erkennen waren sie jedoch nicht. In der Sendung wurden Fotos auffälliger Uhren gezeigt, die inzwischen auf dem Markt aufgetaucht sein könnten. Eines der Exemplare stammte aus einer limitierten Auflage von lediglich 200 Stück.

Unterdurchschnittlich wenige Reaktionen

Für die „XY“-Redaktionsleiterin Ina-Maria Reize-Wildemann sind 50 bis 60 Anrufe für einen Fall eine gute Quote. Der Stuttgarter Raub lag deutlich darunter. Die Redaktion hatte sich den Überfall ausgesucht, weil er aufgrund der Bedingungen – die Tat fand mitten im Einkaufsgewimmel statt – außergewöhnlich war.