30 Millionen Euro hat der Autohersteller Porsche in sein neues Ausbildungszentrum in Zuffenhausen investiert. Am Freitag ist es mit einem Festakt eröffnet worden. Bis zu 500 Lehrlinge und Studenten sollen dort Platz finden.

Stuttgart - Für die Eröffnungsfeier am Freitagvormittag ist es ein Glücksfall, dass die Sonne über dem Porsche-Werk in Zuffenhausen strahlt. Der Innenraum des neuen Ausbildungszentrums, das von dem Automobilhersteller pünktlich zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres eingeweiht worden ist, strahlt deshalb noch ein bisschen mehr. Fast die komplette Außenfassade des 30-Millionen-Euro-Baus besteht aus riesigen Fenstern, durch denen von allen Seiten das Sonnenlicht in den Bau herein scheint. Das schafft nicht nur im Inneren des modernen Baus eine angenehme Atmosphäre; das Unternehmen, das seine Wurzeln in Zuffenhausen hat, will damit auch Transparenz vermitteln.

 

„Der Neubau des Ausbildungszentrums in Zuffenhausen ist nicht nur ein klares Bekenntnis zu unserem Standort Stuttgart, vielmehr schaffen wir damit die Grundlage, dass wir auch in Zukunft eine überdurchschnittliche Ausbildung gewährleisten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, Matthias Müller vor den zahlreichen Gästen, insbesondere aus Wirtschaft und Politik (unter anderem waren der Landeswirtschaftsminister Nils Schmid und der Erste Bürgermeister Michael Föll zugegen).

Vor eineinhalb Jahren hatte Porsche bekannt gegeben, dass man bis zum Jahr 2016 300 Millionen Euro unter anderem in den Bau neuer Werkstätten, eines Ausbildungszentrums und eines Motorenwerks investieren wolle – die Preise für die erworbenen Grundstücke sind dabei nicht eingerechnet. Die Fertigstellung des Ausbildungszentrums ist ein großer sichtbarer Schritt dieses Bekenntnisses zum Standort. Mit den Informationen, welche Schritte als nächste folgen werden, hält man sich bisher bei Porsche bedeckt. Es gehe bei den Bauprojekten aber voran, heißt es.

Ausbildungszentrum als Aushängeschild

Das neue Ausbildungszentrum mag dabei als Aushängeschild gelten: Auf einer Gesamtfläche von 14 000 Quadratmetern bietet der Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots in Zuffenhausen nicht nur Raum für bis zu 500 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Vielmehr schaffe das neue Ausbildungszentrum für den Nachwuchs beste Voraussetzungen, um sich für die rasant steigenden Herausforderungen der Automobilindustrie zu rüsten, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns.

Elektromobilität und Fahrzeugvernetzung, Digitalisierung und Industrie 4.0 seien nur einige Stichpunkte, die in der Zukunft eine hohe Relevanz haben würden, sagte der Betriebsratsvorsitzende Uwe Hück: „Die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt nehmen weiter zu. Unser neues Ausbildungszentrum bietet unseren Auszubildenden und Studenten optimale Rahmenbedingungen, damit sie die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt meistern können.“

Tag der offenen Tür am Samstag

Auf drei Etagen soll das Ausbildungszentrum das in Zukunft leisten. Im Erdgeschoss finden beispielsweise die Fachkräfte für Lagerlogistik ihren Platz, direkt neben der großen und lichtdurchfluteten Werkstatt, in der an diesem Tag Fahrzeugmechatroniker an alternativer Kommunikation in Fahrzeugen arbeiten. Im ersten Obergeschoss sind die Pausenräume, die Umkleide und Medienräume untergebracht, außerdem bietet eine kleine Bibliothek einen Rückzugsort zum stillen Lernen.

Richtig Trubel hingegen herrscht im zweiten Stockwerk: Dort sind die verschiedenen Lehrberufe in der Reihenfolge des Produktionszyklus angesiedelt. Es beginnt mit den Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikern und geht über die Lackiererei bis hin zu der Sattlerei und den Fahrzeugaustattern.

Tag der offenen Tür