Alljährlich treffen sich im Januar Magier aus aller Welt in der Stadthalle zum Festival der Illusionen – in diesem Jahr zum 20. Mal. Für das Publikum werden drei Vorstellungen angeboten.

Sindelfingen - Las Vegas gilt als Hauptstadt der Zauberer. Echte Magier kennen aber noch einen anderen zauberhaften Ort: Sindelfingen. Hier findet seit 20 Jahren das Festival der Illusionen alljährlich im Januar statt. Und die Zauberer und Magier, Manipulateure und Illusionisten pilgern dann gerne in die Stadthalle. Anfang dieses Jahres verlieh der Magische Zirkel Deutschland deshalb der Stadt mit ihrer Halle den Titel „Magischer Ort“:

 

Am ersten Januarwochenende ist es wieder soweit, dann wird die Stadthalle für drei Tage zum Zentrum der Zaubererwelt. Nicht nur aus Deutschland, aus ganz Europa und teilweise sogar Übersee reisen Magier und Illusionisten an zum großen Zauberkongress. In Workshops werden Tricks ausgetauscht und das richtige Präsentieren geübt. Bei der parallel stattfindenden Zauberermesse decken sich die Magier mit Werkzeug ein.

Jennifer zieht sich in Sekundenschnelle um

Doch auch die Bürger haben etwas von diesem Festival. Wie jedes Jahr gibt es drei Vorstellungen. „Unser Ehrgeiz ist, dass jede Sparte vertreten ist“, sagt Eberhard Riese vom Magischen Zirkel Stuttgart, der gemeinsam mit Andy Häussler das Festival organisiert. Großillusionisten, Sprachkünstler und Manipulateure treten auf. 15-mal zieht sich Jennifer Martinez auf der Bühne in Sekundenschnelle um. Zwei Großillusionisten gibt es zu sehen: Maxim Maurice und seine Company, die im Jahr 2014 deutsche Vizemeister wurden und Marc und Alex, die klassische Tricks wie die schwebende Jungfrau in moderne, freche Nummern verwandelt haben. Auch sie sind wie fast alle Stars, die beim Festival auftreten, preisgekrönt.

„Viele heute große Stars haben einst bei uns angefangen, als sie noch nicht so berühmt waren“, sagt Andy Häussler. So habe Eckhart von Hirschhausen, der heute als Kabarettist durch alle Fernsehsender tingelt, vor vielen Jahren das Festival moderiert. Damals sei er noch weitgehend unbekannt gewesen. Dieses Jahr hat der Magische Zirkel den Zauberer und Kabarettisten Heinrich del Core als Moderator engagiert, früher auch bekannt als Heini Öxle.

Zaunberer aus Frankreich

Aus Frankreich kommt Kenris Murat, der das Publikum mit Manipulationen verwirrt. Aus Österreich stammt Wolfgang Moser, Vizeweltmeister der Sprachmagie. Auch ein Mentalkünstler ist dabei: Der Stuttgarter Simon Thomas, der eine vom Publikum heimlich ausgewählte Spielkarte plötzlich aus dem Mund zieht. Er ist der amtierende Vizemeister seiner Sparte in Deutschland und österreichischer Meister der Mentalmagie. Bereits als Kind habe er im Familienkreis gezaubert, erzählt Thomas. Heute ist die Zauberei sein Beruf. „Etwa zwölf bis 14 unserer Mitglieder können von der Zauberkunst leben“, berichtet Eberhard Riese, der viel für den Nachwuchs in der Region getan hat. Stuttgart gilt als eine Hochburg der Magier. Etwa 100 Mitglieder hat der Magische Zirkel Stuttgart und ist damit der größte Verband im Magischen Zirkel Deutschland.

Noch sei die Zauberei vor allem eine Männerdomäne, sagt Häussler. „Doch die Frauen sind im Kommen.“ In Sindelfingen ist nicht nur das Umziehwunder Jennifer dabei. Auch Kenris Murat hat mit Aurelia eine Partnerin an der Seite.