Die Gegner des Bahnprojekts haben am Samstag im Stuttgarter Schlossgarten ihre bisherigen Erfolge gefeiert.

Stuttgart - Mit Musik und zahlreichen Vorträgen hat das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 am Samstag seinen Protest gegen den Bau des geplanten Tiefbahnhofs unterstrichen. Unter dem Motto „Wir sind das Wunder“ veranstalteten die Projektgegner ein großes Kulturfestival im Mittleren Schlossgarten, dem geplanten Baufeld von Stuttgart 21. Laut den Veranstaltern waren insgesamt 5000 Besucher zu dem Kulturevent gekommen.

 

Wie die Moderatorin Helga Stöhr-Strauch vom Aktionsbündnis erklärte, habe man das Motto des Festivals im Zuge eines Kommentars des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann entwickelt. „Kretschmann sagt, nur ein Wunder könne Stuttgart 21 noch stoppen“, so Stöhr-Strauch. „Dieses Wunder sind wir.“

Der Regisseur Klaus Hemmerle kritisierte in seinem Vortrag die Haltung der Bahn und der Projektbefürworter, „die behaupten, dass Verträge nicht kündbar seien und das Projekt nicht mehr gestoppt werden könne“. Der ehemalige Denkmalpfleger Norbert Bongartz wies in seiner Rede auf den großen kulturhistorischen Wert des Hauptbahnhofs hin. „Entweder war unseren früheren Ministerpräsidenten Teufel, Oettinger und Mappus die kulturhistorische Bedeutung des Bahnhofs nicht bewusst oder – und das glaube ich eher – sie haben sich einfach darüber hinweggesetzt“, sagte Bongartz. Deshalb, so der Denkmalexperte, müsse der Protest gegen Stuttgart 21 weitergehen.