Nachhaltig feiern? Für die Besucher des Festivals „Zirkus Mutter Erde“ war das am Wochenende auf dem Berger Festplatz kein Problem.

S-Ost - Auf dem Berger Festplatz fand dieses Wochenende bereits zum zweiten Mal das Festival „Zirkus Mutter Erde“ des gleichnamigen Vereins für Nachhaltigkeit statt. Von Samstag bis Sonntag konnten die Besucher im Festzelt der Musik lauschen, sich auf der Spielwiese verausgaben oder im Nebenzelt Vorträge zu Themen wie Landwirtschaft, Menschenhandel oder faire Textilherstellung besuchen. Um das Festzelt herum führten Wegweiser vorbei an Infoständen verschiedener Organisationen durch die einzelnen Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft.

 

Das Nachhaltigkeit und Feiern kein Widerspruch ist erklärt Veranstalter Marc Stegmaier: „Nachhaltiges feiern ist möglich. Unsere Stände sind selbstgebaut, unsere Werbung wurde auf Altpapier gedruckt. Klar verbrauchen wir an diesem Wochenende Ressourcen, aber wir machen alles bewusst, das ist der springende Punkt.“ Nach Angaben des Veranstalters feierten allein am Samstag zirka 3000 Leute auf und um den Festplatz. Das Feedback war dabei durchweg positiv: „Die meisten wurden gleich von der positiven Stimmung mitgerissen. Wir machen eben alles mit Herz. Verdienen wollen wir an diesen Tagen nämlich nichts“, so Stegmaier weiter.

Die positive Resonanz bestätigt auch Tobias Hirt vom Infostand des Vereins Chloroplast für Urban Gardening und Kultur aus Weilimdorf: „Wir haben gestern an die 70 Pflanzen gegen eine kleine Spende an Interessierte verteilt. Vor allem das ältere Publikum war begeistert dass sich junge Menschen wieder für Pflanzen interessieren.“ Auch die Besucher am Sonntag sind sichtlich angetan. Zwei Studentinnen haben von der Veranstaltung im Internet erfahren. Ihr Fazit: „Trotz der guten Stimmung eine wirklich lehrreiche Veranstaltung. Später möchten wir uns auf jeden Fall noch einige Vorträge anhören.“

Auch die Veranstalter möchten den ernsten Grundgedanken nicht ausklammern: „Wir wollen mit dem Festival etwas in den Köpfen der Menschen bewegen. Wenn wir eine Zelle im Gehirn anstoßen und daraus was wächst, dann haben wir es geschafft.“, sagt Marc Stegmaier. Das wird den Besuchern vor allem beim Mülltunnel aus alten Plastikverpackungen im Themenbereich Wasser deutlich. Carina Auchter von den Schöpfern des Tunnels, der Jugendinitiative der Nachhaltigkeitsstrategie Baden Württemberg, fasst das Ziel zusammen: „Die Königsdisziplin wäre natürlich, wenn die Besucher zu Hause ihr Verhalten ändern würden. Aber wir sind realistisch, uns reicht es wenn wir ein paar Besucher dazu anzuregen ihren Müll anschließend zu reduzieren.“