Bei einem Brand in einem Institutsgebäude der Uni Stuttgart im Pfaffenwaldring 9 am Sonntag ist ein Schaden von 2,5 Millionen Euro entstanden.  Unirektor Wolfram Ressel spricht von einem „verheerenden Schaden“. Zwei Feuerwehrmänner wurden verletzt.

Stuttgart - Bei einem Großbrand in einem Institutsgebäude der Universität Stuttgart im Pfaffenwaldring 9 auf dem Vaihinger Campus am Sonntagmorgen ist ein Schaden von rund 2,5 Millionen Euro entstanden. Bei der Brandbekämpfung wurden zwei Feuerwehrmänner leicht verletzt. Insgesamt waren 126 Wehrmänner aus der Landeshauptstadt im Einsatz. Für die Universität und ihre Mitarbeiter und Studierenden werden die betroffenen Räume, darunter auch sieben Hörsäle für Maschinenbauer, „für Monate nicht mehr nutzbar sein“, teilte deren Sprecher Hans-Herwig Geyer der Stuttgarter Zeitung mit. Der Unirektor Wolfram Ressel spricht von einem „verheerenden Schaden“.

 

Durch eine Brandmeldeanlage in dem Institutsgebäude war um 7.32 Uhr der Alarm bei der Feuerwehr ausgelöst worden. Beim Eintreffen stellten die Wehrleute eine großflächige Verrauchung im dritten Obergeschoss fest. Wegen des unübersichtlichen Gebäudes und des nicht zu lokalisierenden Brandherdes zog die Feuerwehr weitere Kräfte nach. Das Feuer hatte sich über mehrere Räume ausgedehnt. Betroffen waren dabei neben Hörsälen auch etliche Büros und technische Laboreinrichtungen.

Brennendes Gas und viel Wasser

Durch das Feuer wurden auch Versorgungswasserleitungen zerstört. So drang laut Feuerwehr zusätzlich zu dem Lösch- auch „eine immense Menge“ Leitungswasser in die darunter liegenden Geschosse. Zudem bemerkten die Wehrmänner im Verlauf der Brandbekämpfung, dass aus defekten Gasleitungen brennendes Gas ausströmte und den Brand enorm anheizte. Durch Abstellen der gesamten Gaszufuhr konnte dies allerdings beendet werden. Um 10.50 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, um 12.17 Uhr hieß es dann schließlich „Feuer aus“.

Bei der Brandbekämpfung erlitt einer der Wehrmänner Verletzungen, als ihm eine abgehängte Deckenplatte auf den Kopf fiel, ein anderer erlitt eine Knieverletzung. Universitätsmitarbeiter waren zur Brandzeit nicht in dem Gebäude. Die Brandursache stand am Sonntag noch nicht fest, die Ermittlungen dauern an, teilte die Polizei mit. Auch der genaue Schaden lasse sich erst später ermitteln. Denn nicht nur die Stockwerke unter dem Brandherd wurden in Mitleidenschaft gezogen, auch die darüber liegenden Geschosse wurden – durch den Rauch – beschädigt. Die Feuerwehr setzte Entrauchungsanlagen ein und pumpte in den unteren, gefluteten Geschossen das Wasser heraus.

Mehrere Stockwerke beschädigt

Unirektor Wolfram Ressel hatte sich noch am Sonntag ein erstes Bild von den Folgen des Großbrandes gemacht – allerdings von außen, da das Gebäude nach Löschen des Brandes von der Polizei versiegelt worden war und noch nicht wieder betreten werden durfte. „Wir sind vom Ausmaß des Schadens sehr betroffen, da ganze Stockwerke verwüstet worden sind“, sagte Ressel. Für Montag früh habe man eine Krisensitzung mit allen Betroffenen anberaumt, insbesondere mit den Studienplanleitungen. Ziel sei es, so rasch wie möglich wieder einen ordnungsgemäßen Betrieb für Wissenschaftler, Beschäftigte und Studierende sicherzustellen. Möglicherweise müsse man hierfür aber zusätzliche Räume anmieten.

Laut Unisprecher Hans-Herwig Geyer sollen alle Studierenden des Maschinenbaus von den Folgen des Brandes betroffen sein. Über soziale Netzwerke habe man bereits am Sonntag die Studierenden darüber informiert, dass die Veranstaltungen in den Räumen 11 bis 41 des Gebäudes Pfaffenwaldring 9 bis auf weiteres ausfallen würden. Laut Geyer sind durch die Folgen des Brandes auch die Ergebnisse monatelanger Forschung zerstört worden. In welchem Ausmaß, das müsse noch geklärt werden. „Wir müssen erst mal die Schäden sichten“, sagte der Unisprecher.

Trotz des folgeträchtigen Großbrands zeigte sich Rektor Ressel erleichtert, dass keine Uniangehörigen verletzt worden seien. Dies grenze an ein Wunder, weil Studierende und Wissenschaftler ihre Versuche auch am Wochenende vorantreiben und betreuen würden