In der Nacht auf Mittwoch hat eine Lagerhalle am Rande von Schwieberdingen gebrannt. Der Schaden wird auf rund 500 000 Euro geschätzt, die Brandursache ist immer noch unklar.

Schwieberdingen - Am Morgen nach dem Feuer bietet sich ein trostloses Bild auf dem Hof vor der Lagerhalle im Münchinger Weg: Verkohlte Kartons, Schubladen und Paletten liegen herum, drei Männer räumen stumm auf, es riecht immer noch beißend nach Rauch. In der Nacht auf Mittwoch stand das Schwieberdinger Gebäude in hellen Flammen, 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand zu löschen. Nun stehen zwar noch die Mauern der Halle, doch das Feuer hat ein Loch ins Dach gefressen, alle Fenster sind geborsten, in den Lagerräumen ist fast alles verbrannt. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden auf rund 500 000 Euro.

 

Lucia Jung steht am Mittwochmorgen immer noch etwas neben sich. Die Inhaberin einer Elektronikfirma, zu der ein Teil der Lagerhalle gehört, sagt, sie könne die Folgen des Brandes noch gar nicht abschätzen. Es gebe noch zu viel zu klären: Sie müsse mit der Versicherung sprechen, die Ursache des Feuers müsse herausgefunden und die Höhe des Schadens bestätigt werden. Jung war am Dienstagabend gegen 23 Uhr verständigt worden. Als sie bei ihrer Firma eintraf, schlugen längst lodernde Flammen aus der Lagerhalle.

„Aber die Feuerwehr hat den Brand sehr schnell gelöscht, sagt Jung anerkennend. Die Büros im vorderen Teil des Gebäudes seien deshalb vom Feuer nicht angegriffen worden, nur einen Wasserschaden gebe es von den Löscharbeiten. In der Lagerhalle hatten sich vor allem Elektronikteile und Haushaltswaren befunden. Letztere waren von einer zweiten Firma dort gelagert worden. Am Mittwochmorgen war davon lediglich noch ein Spiegel mit Goldrand zu erkennen, die meisten anderen Gegenstände waren völlig verkohlt.

In den Büros gibt es nur einen Wasserschaden

Bei dem Brand war ein Großaufgebot an Hilfskräften im Einsatz gewesen. Die Feuerwehr rückte mit zwölf Fahrzeugen und 100 Wehrleuten an, die Polizei war mit sieben Streifenwagenbesatzungen dort, der Rettungsdienst kam mit einem Rettungswagen samt Notarzt. Zusätzlich war ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera im Einsatz, um den Ort lokalisieren zu können, wo das Feuer ausgebrochen ist. Während der Löscharbeiten wurde der nahegelegene Bahnhof zeitweise gesperrt. Wegen der starken Rauchentwicklung wurden die Bürger zudem aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Am Mittwochmorgen war diese Maßgabe wieder aufgehoben, der Bahnhof wurde nach den Löscharbeiten wieder freigegeben.

Polizei hat noch keine neuen Erkenntnisse

Neue Erkenntnisse zur Brandursache gebe es noch nicht, hieß es am Nachmittag von der Ludwigsburger Polizei. Die Ermittler seien noch vor Ort und würden voraussichtlich bis in den Abend hinein beschäftigt sein. Auch zur Schadenshöhe gebe es keine Neuigkeiten.

Vor fünf Jahren hatte es schon einmal einen verheerenden Großbrand in einer Lagerhalle in Schwieberdingen gegeben. Damals war der eingelagerte Besitz von rund 100 Familien von Soldaten der US-Army verbrannt. Möbel, amtliche Dokumente und Erinnerungsstücke waren hier in Containern für einige Wochen eingelagert worden, bevor sie nach Übersee transportiert werden sollten. Damals waren rund 350 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen, es war ein Schaden von mehr als fünf Millionen Euro entstanden.