Seit Anfang 2015 herrscht Rauchmelderpflicht in Baden-Württemberg. Die Feuerwehr muss seither viel öfter rausfahren - oft sind es jedoch Fehlalarme.

Filderstadt - Seit Einführung der Rauchmelderpflicht im Südwesten verzeichnet die Feuerwehr deutlich mehr Einsätze. „Die Brände nehmen dadurch nicht zu, aber die Alarmierungen“, sagte der Präsident des Landesfeuerwehrverbands, Frank Knödler, in Filderstadt der Deutschen Presse-Agentur. Oft seien es Fehlalarme. „Wir werden deutlich häufiger gerufen und am Ende stellt sich heraus, dass es gar kein Brand ist.“ Der Alarm könne auch von Zigarettenrauch ausgelöst werden oder wegen eines technischen Fehlers losgehen. Oft rufe ein besorgter Nachbar an, weil er von nebenan das Piepen des Rauchmelders höre und niemand zu Hause sei.

 

Seit Anfang 2015 gibt es in Baden-Württemberg eine Rauchmelderpflicht in Wohnungen. Verantwortlich ist laut Verordnung der Eigentümer. Die Regelung schreibt sie für alle Aufenthaltsräume vor, in denen Menschen schlafen, sowie für Rettungswege wie Flure und Treppen. Die Geräte kosten meist zwischen 10 und 40 Euro.

Rauchmelderpflicht kann Leben retten

Trotz vieler Fehlalarme sei die Rauchmelderpflicht sehr sinnvoll, betonte Knödler. Sie könne Leben retten, vor allem wenn die Betroffenen schliefen. „Nachts fliegen die Menschen praktisch aus dem Bett, wenn das Piepen losgeht.“ Gebe es tatsächlich einen Brand, werde er mit Rauchmelder hundertprozentig früher erkannt.

Die Feuerwehr rücke gern aus - auch „umsonst“, sagte Knödler. Es gehe schließlich darum, Menschen zu schützen. Umso besser, wenn dann gar keiner gefährdet sei.

Vor allem den freiwilligen Feuerwehren entstünden wegen der gehäuften Einsätze durch Rauchmelder höhere Kosten, sagte Knödler. „Aber Sicherheit kostet eben Geld.“ Es sei ein Automatismus, dass die Kommunen dafür dann auch mehr Geld zur Verfügung stellten.