Vorarbeiten für den Bau ihres neuen Feuerwehrhauses in Stammheim erledigt die freiwillige Feuerwehr selbst. Im Frühjahr beginnt der Bau, im Herbst 2016 soll das neue Magazin dann fertig werden.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Zu einem besonderen Einsatz sind die 20 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr am Samstagmorgen angerückt, ausnahmsweise mal ohne Blaulicht und Martinshorn: An der Böschung zur Stammheimer Straße galt es, ein halbes Dutzend Bäume zu fällen und zahlreiche Büsche zu roden. Der Grund: Es gilt, Platz zu schaffen für die Zufahrt zum neuen Feuerwehrgerätehaus.

 

Ausschreibungen gab es bereits, bald soll es los gehen

Feuerwehrkommandant Christian Frey und seine Kameraden können es kaum erwarten, bis die Bauarbeiten für das neue Magazin losgehen. „Der Baubeginn ist für den 16. Februar 2015 vorgesehen“, sagt Frey. Wenn alles glatt geht, soll der Bau im Herbst 2016 fertig werden. Diese Termine bestätigt auch der zuständige Zuffenhäuser Architekt Martin Wypior: „Die Ausschreibungen für die Klinkerfassade, die Dachabdichtung, die Fensterverglasungsarbeiten sowie die Heizungs- und Sanitäranlagen sind bereits erfolgt.“ Den formellen Baubeschluss müsse der Gemeinderat noch in den kommenden Wochen fassen.

Der Lärmschutz veranlasst zu Änderung der Pläne

Bevor die Arbeiten beginnen könnten, müsse die EnBW noch Leitungen verlegen. Dies soll möglichst noch in diesem Jahr passieren. Anfang 2015 soll dann auch die neue Zufahrt zum Gerätehaus geschaffen werden. „Es soll idealerweise eine ampelgesteuerte Ausfahrt zur Stammheimer Straße sein, damit die Autos nicht direkt an den Wohnhäusern vorbeifahren müssen“, sagt Wypior. Überhaupt tue man einiges, um die Anwohner im benachbarten Wohngebiet möglichst vor Lärm zu schützen. „Die Lage des rund 51 Meter langen und 13 Meter tiefen Gebäudes wurde verändert, um die Anwohner zu schützen“, erklärt der Architekt. Die Längsseite des rechteckigen Baukörpers verläuft nicht mehr wie anfangs geplant parallel zur Stammheimer Straße sondern wurde um 90 Grad gedreht. So wirke das Gebäude wie ein Riegel, der den Lärm besser gegen die Wohnhäuser an der Straße In den Hochwiesen abschirmt. Der Hof, wo Übungen stattfinden, und die Parkplätze für Mitglieder der Feuerwehr sind ebenfalls verändert worden und befinden sich künftig näher zur B 27 gelegen und damit weiter von den Wohnhäusern entfernt. „Ursprünglich war eine Durchfahrtshalle geplant, in der die Fahrzeuge zur einen Seite rein- und zur anderen Seite rausfahren konnten“, sagt Wypior. Auch davon habe man zugunsten des Lärmschutzes Abstand genommen: „Die Ein- und Ausfahrt aus dem Gebäude erfolgt nun in südliche Richtung zur B27 hin.“

Die momentane Lage lässt zu wünschen übrig

Dass der Bau des neuen Hauses dringend notwendig ist, daran lässt keiner der Beteiligten Zweifel. „Wir dürfen das alte Magazin in der Korntaler Straße nur mit einer Sondergenehmigung nutzen“, sagt Kommandant Frey. „Moderne Fahrzeuge mit normaler Größe passen gar nicht rein, wir müssen uns im Abgas umziehen und haben keine Dusche. Für Frauen wie Männer gibt es nur ein WC, und das haben wir selbst ausgebaut.“

In Zukunft soll die Lage sich verbessern

Im neuen Magazin soll alles besser werden. „Es gibt vier große Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge in der Halle“, beschreibt Frey die Pläne. „Im zweistöckigen Hauptgebäude befinden sich Sozialräume, Umkleiden, Duschen und Toiletten im Erdgeschoss, darüber, im ersten Stock, sind Schulungsräume, ein Jugendraum und eine Küche.“ Im Hof soll es neben den Parkplätzen zu Übungszwecken noch einen Hydranten geben.

Eine gute Übung war auch das Roden und Fällen der Bäume am Samstag: „Der Umgang mit der Motorsäge gehört für uns mittlerweile zur Grundausbildung“, sagt Frey. „Einige Mitglieder machen obendrauf dann noch eine zusätzliche Schulung.“ Zuletzt brauchten die Stammheimer Feuerwehrleute ihre Sägen beim Unwetter Gonzale am 21. Oktober: „Da waren wir Stammheimer an 17 Stellen im Einsatz.“