Das Figurentheaterfestival Newz für den Nachwuchs geht in die nächste Runde. Bis zum 13. Mai gibt es ein vielfältiges Programm

Bauen/Wohnen/Architektur : Nicole Golombek (golo)

Stuttgart - Egal, ob Kasperl oder ein Stück Papier: Wenn Bewegung in die Sachen kommt, wird’s interessant. Dem ersten spielerischen Impuls widmen sich Figurentheaterstudenten sowie der Studiengang Jazz & Pop der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart mit der Produktion „Du Tremblement – vom Zittern“. Zweisprachig ist der Titel, weil die Arbeit gemeinsam mit den französischen Regisseuren Jean Pierre Larroche und Anne Ayçoberry entsteht. Die Uraufführung findet am 1. April um 20 Uhr im Wilhelma-Theater statt (weitere Termine: 2., 9. ,22., 23., 26. April).

 

Das Stück wird im Rahmen des vom Figurentheater Fitz organisierten Nachwuchsfestivals Newz gezeigt, das noch bis zum 13. Mai Werke junger Künstler vorstellt. Bereits an diesem Donnerstag und Freitag im Fitz Teil des Newz-Programms: „Trickster“ von Jan Jedenak und Florian Feisel (Regie). Jedenak und die Gruppe K plus, Stuttgart/Leipzig, sind im Fitz bereits mit Boris Vians „Schaum der Tage“ aufgefallen. „Trickster“ ist nun keine Literaturadaption, sondern eine Figur, die Jedenak während des Studiums erfand. Jedenak befasst sich mit dem Thema Verwandlung, Persönlichkeitsveränderung, Verfremdung. „Trickster sind Meister der Verkleidung und der Tarnung, fallen aber auch auf ihre eigene Tarnung herein“, sagte Jedenak im Gespräch mit dieser Zeitung. Jetzt wird sich zeigen, wohin Jedenak mit seiner Gruppe „Dekoltas Handwerk“ Betrüger und Betrogenen führt.

Programm bis zum 13. Mai

„Alles muss sich ändern“ ist das Motto für das NEWZ-Festival für künstlerischen Nachwuchs im Bereich Figurentheater 2017. Dass es in diesem Jahr für das Festival ausgewählt wurde, hat zwei Gründe. „Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen sich unbehaglich fühlen, weil sich vieles verändert. Wir wollen den Begriff positiv aufladen“, sagt die Figurentheaterleiterin Katja Spiess. „Zudem handeln viele Produktionen von Veränderung, auch von einer Verwandlung des Körperlichen.“

Noch bis zum 13. Mai zeigen junge Künstler, die in Stuttgart an der Hochschule studiert haben oder mit Stuttgarter Studenten arbeiten, neue Stücke. Keine Regel ohne Ausnahme – die bekannte Gruppe OTeam zeigt „Singularity“ (13. April) und fragt nach den Veränderungen durch künstliche Intelligenz und nach dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine. „Das Projekt“, sagt Katja Spiess, „passt so gut, dass wir es mit ins Programm genommen haben.“

Nicht verpassen sollte man auch „Trachten im Weltall“ (27.4.). Hier beschäftigt sich Laura Oppenhäuser mit der zunehmenden Digitalisierung und der gleichzeitigen Lust am Realen, am konkreten Anpacken von Dingen. Gespielt wird im Wilhelma Theater und im Fitz.

Sinkende Kartenpreise: Den vollen Preis von 14 Euro zahlt man für die erste Inszenierung, jede weitere Karte wird günstiger (bis zu 2 Euro). Kartentelefon: 07 11 / 24 15 41.