Der Pfaffenwaldring, die Pascal- und die Universitätsstraße stehen auf der Prioritätenliste des Tiefbauamts.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Filder - Die vielen Busse und Laster, die auf der Universitätsstraße und dem Pfaffenwaldring täglich unterwegs sind, haben ihre Spuren hinterlassen. Und das im wahren Wortsinn. Die Fahrbahnen sind von Spurrillen und Co. gekennzeichnet. Auch die Pascalstraße im Westen Vaihingens ist in die Jahre gekommen. Die Oberfläche hat gelitten und muss dringend saniert werden.

 

Das sind einige Gründe dafür, dass die drei Straßen in einer aktuellen Liste der Verwaltung auftauchen, auf denen das Tiefbauamt seine für die Jahre 2014 und 2015 vorgesehenen Maßnahmen benennt. Der Sanierungsbedarf der Universitätsstraße wird darauf mit 80 000 Euro beziffert. Für die Pascalstraße und den Pfaffenwaldring sind jeweils 100 000 Euro veranschlagt. Ob die Straßen aber tatsächlich in den kommenden beiden Jahren in Angriff genommen werden, ist fraglich.

Denn die Liste ist Teil des sogenannten Berichts zur Straßenerhaltung 2013. Die Mitglieder des Umwelt- und Technikausschusses haben von diesem zwar zustimmend Kenntnis genommen. Doch Sinn und Zweck der Mitteilungsvorlage war es, „darauf aufmerksam zu machen, dass wir mit dem Geld, das wir derzeit zur Verfügung haben, den Zustand der Straßen in Stuttgart noch nicht einmal auf dem aktuellen Niveau halten können“, sagt Frank Hüttner. Er ist der Leiter der Dienststelle Filder beim Tiefbauamt.

„Die Bürger sollen uns da vertrauen“

Das derzeitige Budget des Tiefbauamts liegt bei acht Millionen Euro pro Doppelhaushalt. Damit könne nur das Nötigste gerichtet werden, sagt Hüttner. Hätte das Tiefbauamt zehn Millionen Euro pro Doppeletat zur Verfügung, könnten beispielsweise rund 600 000 Euro in die Hauptverkehrsstraßen investiert werden.

Doch das alles sind nur Gedankenspiele. Eines ist für das Tiefbauamt jedoch Fakt: „Um das Anlagevermögen der Straßen, Treppen und Gehwege zu erhalten, ist eine dauerhafte Erhöhung des Budgets für Straßenunterhaltung und -erneuerung um jährlich mindestens drei Millionen Euro erforderlich.“ So ist es im Bericht zur Straßenerhaltung nachzulesen. „Wir müssen diese Zahlen natürlich mit Projekten belegen“, erklärt Hüttner die aktuelle Prioritätenliste. Er betont aber auch, dass sich Prioritäten schnell verschieben können.

So sehe das Bild nach jedem Winter anders aus. Zudem müsse das Tiefbauamt stets die Verkehrssicherheit aller Straßen gewährleisten. „Wenn ich jetzt eine Straße flicke, weil es dringend notwendig ist, dann hält es auch wieder eine Weile und sie fliegt aus der Prioritätenliste wieder raus“, sagt Frank Hüttner. Er verweist darauf, dass die jeweiligen Bezirksleiter am besten wissen, welche Straßen eine Sanierung gerade am nötigsten haben und ergänzt: „Die Bürger sollten uns da vertrauen.“

Straßen aus Möhringen sind auf der aktuellen Prioritätenliste übrigens nicht zu finden. Das bedeute aber nicht, dass der Zustand der Fahrbahnen dort besser sei, betont Hüttner. Eher das Gegenteil sei der Fall. Doch in Möhringen stehen in naher Zukunft mehrere Großprojekte an, beispielsweise die Sanierung der B 27, für die das Regierungspräsidium verantwortlich zeichnet. „An diese Projekte hängen wir uns dran“, sagt Hüttner. So werde das Tiefbauamt im Anschluss an die B-27-Sanierung selbstverständlich die Sigmaringer Straße als Fortführung der Bundesstraße in Angriff nehmen. Es sei daher nicht notwendig, solche Straßen auf eine Prioritätenliste zu setzen, so der Mann vom Tiefbauamt.