Die Zahl der Rebhuhnpaare auf den Fildern scheint stabil zu sein. Bei einem Rundgang entlang der Felder wollte der Biologe Peter Endl einige der Tiere zeigen. Sie waren jedoch nur zu hören.

Harthausen - Trotz guter Voraussetzungen zeigt sich an diesem Abend keines der seltenen Tiere. Obwohl Balzzeit ist, und Peter Endl mit tierischen Lockrufen, die vom Band kommen, alles gibt, kommt kein Rebhuhn aus der Deckung.

 

„Es ist heute Abend fünf Grad zu kalt, und dann kommt auch noch der Wind dazu“, sagt der Biologe zu den rund 20 Zuhörern, die am Freitag zum Rundgang bei den Drei Linden in Harthausen gekommen sind. Bei normalen Wetterbedingungen sei die Suche bei Dämmerung erfolgreich, erklärt Endl, der beim Naturschutzbund aktiv ist und sich in der Vogelwelt bestens auskennt. Er habe sogar schon erlebt, dass ein Rebhahn richtig aggressiv geworden sei, als er die Balzrufe vom Band abspielte. „Das Männchen kam daher und ist 50 Meter weit schreiend neben mir hergerannt.“

Schlechtere Lebensbedingungen

Endl berichtet davon, dass die Lebensbedingungen für die Rebhühner schlechter geworden sind. Das liege vor allem an der Landwirtschaft. „Ich will den Bauern aber keinen Vorwurf machen“, sagt der Biologe. „Die sind wegen der niedrigen Lebensmittelpreise gezwungen, intensiver zu wirtschaften.“

Positiv sei, dass es in Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen ein Rebhuhnschutzprogramm gebe. Daran seien Landwirte, Jäger und Naturschützer beteiligt. Wenn die Bauern einen Acker aus der Produktion nehmen und auf ihm Niederwild-Saatgut ausbringen, bekommen sie in L.-E. im Jahr 400 Euro pro Hektar als Ausgleich. Äußerst hilfreich zur Stärkung der Rebhuhn-Population seien auch die Trittsteine, die als ökologischer Ausgleich für den Messebau geschaffen wurden.

Zehn Paare in L.-E.

Peter Endl, der seit 26 Jahren Rebhühner auf den Fildern beobachtet, hofft, dass die Population konstant bleibt. 1992 habe er 19 Paare in L.-E. gezählt, 1998 seien es noch vier gewesen, aktuell gebe es zehn. 2,5 Prozent des Bestandes im Land seien auf den Fildern zu finden, ergänzt ein Zuhörer. Er drängt darauf, dass das Rebhuhnschutzprojekt weiter ausgedehnt wird. Entsprechende Bemühungen seitens der Jägerschaft gebe es, sagt Endl. Auch die anderen Filderkommunen Ostfildern, Wolfschlugen und Neuhausen sollen demnach mit ins Boot geholt werden.

Zu den natürlichen Feinden der Rebhühner zählen vor allem Füchse und Greifvögel. „Deshalb kommen die Rebhühner auch erst bei Dämmerung aus ihrer Deckung“, sagt Endl. Zum Schluss des Rundgangs meint er, dann doch noch fündig geworden zu sein. Vom Feld her glaubt er ein Rebhuhn zu hören, sehen kann man es in der Dunkelheit aber nicht mehr.