Die Stadt nennt Gebiete, in denen neue Wohnungen entstehen sollen. Auf der Filderebene gibt es da noch viel Potenzial. Vor allem für Studenten soll in den kommenden Jahren deutlich mehr Wohnraum errichtet werden. Wir geben einen Überblick.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Filder - Wohnungen sind in Stuttgart Mangelware. Darum hat sich die Stadt das Ziel gesetzt, jedes Jahr mindestens 1800 Wohnungen zu bauen. Um einen Überblick zu bekommen, wo in welchem Zeitraum wie viele Wohnungen entstehen könnten, legt das Referat für Städtebau und Umwelt dem Gemeinderat alle zwei Jahre die Zeitstufenliste Wohnen vor. Die aktuelle Liste zeigt: Während die Bautätigkeit im Norden Stuttgarts abnimmt, bleibt sie im Süden – also auch auf den Fildern – auf einem hohen Niveau.

 

In den Bezirken unterm Fernsehturm ist die Zahl der Wohnungen in Plieningen am meisten gewachsen ist: von 2010 bis 2015 um 3,3 Prozent. Damit liegt Plieningen stadtweit auf dem sechsten Platz hinter Mitte, Möhringen, Feuerbach, Hedelfingen und Vaihingen. Mit ein Grund für diese Platzierung ist das Neubaugebiet Schießäcker sowie das Gebiet im Köpfert. Hier sind in den vergangenen Jahren insgesamt 100 zusätzliche Wohnungen entstanden.

Birkach liegt auf dem siebten Platz

Birkach folgt direkt hinter Plieningen auf dem siebten Platz. Der Stadtbezirk bot im Jahr 2015 insgesamt 3,2 Prozent mehr Wohnungen als im Jahr 2010. Eines der großen Projekte war das Quartier Schönbergblick sowie wohl auch die Nachverdichtung im Stadtteil Schönberg.

Sillenbuch liegt auf dem neunten Platz mit zwei Prozent mehr Wohnungen als 2010: Hier dürfte vor allem das große Neubaugebiet an der Bernsteinstraße ausschlaggebend sein. Das Stuttgarter Siedlungswerk hat hier knapp 100 Wohnungen gebaut. Zudem wurde auch in Sillenbuch an verschiedenen Orten nachverdichtet.

Viel Wohnraum für Studenten geplant

In Degerloch sind zwischen 2010 und 2015 1,7 Prozent zusätzliche Wohneinheiten entstanden. Damit liegt Degerloch auf dem zehnten Platz der 23 Stadtbezirke. Ein großes Bauprojekt war die Errichtung der Wohnungen der Flüwo-Baugenossenschaft an der Straifstraße.

Für die weitere Planung von Wohnungen gibt es vier Stufen. In der Zeitstufe 0 sind Gebiete erfasst, die sofort bebaubar sind, weil es einen rechtskräftigen Bebauungsplan gibt. Die Verwaltung ordnet zwei Gebiete aus Birkach und Plieningen in diese Kategorie ein, beide betreffen Studentenwohnheime: An der Egilolfstraße in Birkach sollen auf 0,6 Hektar 250 Wohneinheiten entstehen. An der Fraubronnstraße in Plieningen sind zudem auf 0,25 Hektar 62 Wohneinheiten geplant.

In Heumaden und Degerloch dauert es noch etwas

In der Zeitstufe 1 sind die Gebiete erfasst, die laut Verwaltung innerhalb von drei Jahren bebaut werden können. Aus den Bezirken unter dem Fernsehturm ist nur eine Fläche dabei – und die betrifft ebenfalls Studenten. Auf dem Gelände der ehemaligen Genossenschaftsakademie an der Welfenstraße 80 und Steckfeldstraße 2-4 sollen 45 neue Wohnungen entstehen. Damit sollen die bis Herbst 2018 fehlenden Wohnheimplätze an der Egilolfstraße 48 kompensiert werden. Die Alte Bauernschule, in dem das Studierendenwerk derzeit 48 Studenten beheimatet, soll abgerissen werden.

In der Zeitstufe 2 „sind Gebiete erfasst, die aufgrund bereits bekannter Schwierigkeiten bei der Bauleitplanung beziehungsweise Bodenordnung oder aus Prioritätsgründen erst mittelfristig realisierbar erschienen“. Die Verwaltung nennt einen Zeitraum von sechs Jahren. In diese Kategorie gehört die Korianderstraße 6-12 in Heumaden. Hier sollen auf 0,5 Hektar 50 neue Wohneinheiten entstehen. Sogar 90 Wohneinheiten plant die Stadt in Degerloch an der Ecke Straifstraße/Gohlstraße. Hier will die Flüwo die in die Jahre gekommenen Gebäude abreißen und neubauen.