Die Karnevalisten Die Filderer haben bei den Württembergischen Meisterschaften im Gardetanz mit acht von 13 möglichen Titeln am erfolgreichsten abgeschnitten.

Leinfelden-Echterdingen - Der Begriff Tanzmariechen klingt niedlich, aber was die Tänzerinnen in atemberaubenden Abfolgen von Radschlagen, Beinschwüngen, Flick-Flack und Spagat zu bieten haben, ist knallharter Leistungssport. Bei den Württembergischen Meisterschaften am 14. und 15. Januar in Neuhausen im Gardetanz haben die Filderer aus Leinfelden-Echterdingen gleich acht von 13 Titeln gewonnen. „Es ist so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Zahl der Titel war unser Ziel“, sagt Vereinssprecher Michael Stollsteimer. Mit dabei unter dem Gros der insgesamt 90 Tänzerinnen sind sechs Männer, die in der gemischten Garde der Erwachsenen ab 15 Jahren tanzen.

 

Für die Süddeutschen Meisterschaften Mitte März in Homburg gab es vier Qualifikationen. Wer dort auf die ersten Ränge kommt, nimmt an den Deutschen Meisterschaften Ende März in Oberhausen teil.

Garant der vielen Titel ist der hervorragende Trainerstab

Automatisch dabei ist das Tanzpaar Fabienne Dietrich und Fabian Stollsteimer, die bis dahin amtierenden Deutschen Meister. Allerdings tanzen sie nicht mehr wie 2016 bei den Junioren, sondern bei den Erwachsenen mit. „Unseren Verein gibt es seit 1966, aber seit 2009 haben wir im Gardetanz einen großen Sprung nach vorne gemacht“, sagt Michael Stollsteimer. Garant der vielen Titel in Württemberg, in Süddeutschland und auf den deutschen Meisterschaften sei der „hervorragende, zehnköpfige Trainerstab“ um die Cheftrainerin Gaetana Trompetta. „Wichtig sei, dass die Filderer nicht nur auf Auftritte bei Faschingsveranstaltungen hinarbeiteten: „Wir betreiben Gardetanz als Leistungssport, mit dem wir uns auf Turnieren messen. Dafür trainieren wir drei- bis fünfmal in der Woche.“ Wichtig für den Erfolg seien aber auch die Vereinsfinanzen: „Wir haben vier Garden, und für jede davon schlagen etwa 10000 Euro für die Unformen zu Buche.“ Dazu, sagt der Vereinssprecher, kämen noch Kosten für Busfahrten und Übernachtungen: „Da muss ein Verein schon ganz schön arbeiten, um diese Ausgaben zu schultern. Wir machen reinen Amateursport, mit Sponsoren kommen wir also nicht über die Runden.“

Prunksitzungen sind Werbeveranstaltungen

Veranstaltungen wie die Prunksitzung am 4. Februar in der Filderhalle und der Fernsehsitzung des Landesverbands Württembergischer Karnevalisten am 19. Februar in Donzdorf verbesserten die Einnahmenseite des Vereins nicht: „Für die Prunksitzung haben wir wegen der Künstler, die auftreten, auch hohe Ausgaben. Solche Veranstaltungen dienen aber der Werbung, damit wir bekannt genug sind, um bei einnahmeträchtigen Events wie dem Kinderfest am Flughafen, wo wir bewirten, mitarbeiten zu dürfen.“