Bekanntlich gärt es derzeit an den Schulen in Stuttgart-Degerloch. Sowohl die Fritz-Leonhardt-Realschule als auch das Wilhelms-Gymnasium klagen seit Jahren über Platzmangel. Nun erläuterte die Schulbürgermeisterin die Pläne für die Filder.

Degerloch - Am vergangenen Dienstag hat die Stuttgarter Schulbürgermeisterin Isabel Fezer Vertreter des Schulplanbereichs „Filder-Mitte-Ost“ ins Möhringer Bürgerhaus geladen, um über den Stand der Schulentwicklung zu sprechen.

 

Die Treffen finden in allen acht Stuttgarter Planbereichen statt und haben das Ziel, den Verantwortlichen vor Ort das Handeln der Verwaltung zu erklären.

Schulleiterin ist enttäuscht

Das Ergebnis der Veranstaltung sei enttäuschend, sagt Karin Grafmüller, Schulleiterin der Fritz-Leonhardt-Realschule in Degerloch. Noch immer vermisst sie konkrete Lösungsansätze für die fehlenden Räume an ihrer Schule. Der Schulbürgermeisterin will Grafmüller dafür aber keine Schuld geben. „Sie hat die Situation eben sehr nüchtern dargestellt“, sagt sie.

Besonders ärgerlich findet die Degerlocher Rektorin das im Fall ihrer Schule, denn bereits seit dem Jahr 2009 lägen fertige Pläne für einen Umbau der Klassenräume in den Schubladen der Verwaltung. Locker lassen will Grafmüller nach eigenem Bekunden nicht. „Ich werde jetzt auf die Stadträte zugehen, um sie von unserem Anliegen zu überzeugen“, kündigt sie an.

Die Degerlocher Bezirksbeirätin Inka Glaser-Gallion (CDU) gewinnt dem Treffen auch Positives ab. Immerhin wisse man genauer, wo der Verwaltung der Schuh drückt, und die Degerlocher Schulen hätten ihre prekäre Lage zum Ausdruck bringen können. „Man hat sich verstanden gefühlt“, sagt Glaser-Gallion.

Vor allem Mangel an Personal als Problem

Das Hauptproblem der Stadtverwaltung seien demnach nicht in erster Linie das fehlende Geld, sondern ein Mangel an Fachpersonal. Sowohl im Schulverwaltungs- als auch im Hochbauamt fehlten Mitarbeiter. So könnten wichtige Projekte nicht ausgeführt werden, sagt sie.

Als „gegenseitigen Hilferuf“ fasst die Betreuungsstadträtin Maria Hackl (SPD) die Stimmung in Möhringen zusammen. Die Schulsituation sei ein stadtweites Drama und kein spezielles Degerlocher Problem. „Einen Sanierungsstau von 30 Jahren kann man eben nicht mit einem Doppelhaushalt beheben“, erklärt Hackl. Immerhin würden Schulverwaltungs- und Hochbauamt bald mit vielen neuen Stellen ausgestattet.

Kleiner Hoffnungsschimmer fürs Wilhelms-Gymnasium

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es für das Wilhelms-Gymnasium (WG): Sollten in Schulnähe gelegene, als Klassenzimmer geeignete Räume ausfindig gemacht werden, würde die Stadt diese Option prüfen. So könnte vielleicht doch vermieden werden, dass Degerlocher Schüler bald nach Möhringen ausweichen müssen.

„Diese Aussage hat uns ermutigt, noch mal auf allen Ebenen nach Ersatzräumen zu suchen“, sagt der Leiter des Degerlocher Gymnasiums, Peter Hoffmann. In seinem Ton schwingt allerdings eine Portion Skepsis mit.

Denn auch wenn Räume für die Schulen aufgetan werden, müssen erst die Auflagen der Ämter erfüllt werden. Insgesamt sei beim Treffen zwar nicht viel Konkretes erreicht worden. Doch immerhin seien die Probleme der Verwaltung transparent geworden, resümiert der Schulleiter Hoffmann.