Die Filderstädter Stadträte können sich nicht auf eine S-21-Favoriten-Trasse auf den Fildern einigen.

Filderstadt - Der Versuch ist gescheitert. Matthias Gastel, der Fraktionsvorsitzende von Grüne/FFL wollte die übrigen Fraktionen des Filderstädter Gemeinderats von der Anbindung des Gäubahnverkehrs an den Hauptbahnhof überzeugen. Doch die Mehrheit des Gemeinderats signalisierte deutlich, dass sie an ihrem Favoriten – der autobahnnahen S-21-Varainte – festhalten will.

 

Gastel hatte nach der dritten Runde des Filderdialogs eine E-Mail an seine Kollegen verschickt. Darin bat er sie „dringend“ nach dem Votum der Dialog-Teilnehmer für einen Erhalt der Gäubahntrasse auf diesen Zug aufzuspringen. Diese Variante sei die einzige Chance, die Antragstrasse mit ihren Nachteilen zu verhindern. Eine entsprechende Erklärung sollte nach Gastels Vorschlag am Montagabend im Technischen Ausschuss verabschiedet werden. Damit wollte er die Chance wahren, auf die Projektpartner von Stuttgart 21 vor deren, am Freitag erwarteten, gemeinsamen Erklärung einzuwirken.

Mehrheit will Linie beibehalten

Doch daraus wurde nichts. Die Mehrheit bleibt dabei, dass die von SPD-Fraktionschef Walter Bauer ins Spiel gebrachte Trasse entlang der Autobahn die beste Variante sei. Bereits jetzt stehe fest, dass die Gäubahn-Variante keine Chance habe, sagte Bauer. „Es wurde auf eine Variante gesetzt, die nicht kompatibel ist“, sagte er. Damit sei es gelungen, die Leute auseinanderzudividieren. Das Fatale am Filderdialog sei, dass der Eindruck erweckt worden sei, man könne etwas bewegen. Bauer bezeichnete den Dialog als pseudo-demokratisch. „Es gibt kein qualifiziertes demokratisches Votum“, sagte er.

Dem setzte Matthias Gastel entgegen, dass es nach der Abstimmung beim Filderdialog nur noch um zwei Varianten gehen könne. Offensichtlich meinte er damit die Antragstrasse der Bahn und die Gäubahntrasse. Die Autobahnvariante sei abgelehnt worden. „Das Ding ist tot“, sagte er und fügte hinzu: „Ein totes Pferd sollten wir nicht reiten.“ Die Gäubahntrasse sei die einzige Chance, um den Mischverkehr z u verhindern.

„Verkehrsminister will S 21 verhindern“

„Wir tragen Deinen Vorschlag nicht mit, sagte der FW-Fraktionsvorsitzende Rolf Kurfess zu Gastel. Verkehrsminister Winfried Hermann verfolge nach wie vor das, was er immer gewollt habe – die Verhinderung von Stuttgart 21. Kurfess, der erneut Walter Bauer für dessen Einsatz dankte, sagte, dass die Mehrheit im Gemeinderat ihre Linie weiterverfolgen solle.

Dem stimmte FDP-Fraktionschef Johannes Jauch zu. „Wenn wir heute einknicken, haben wir verloren“, sagte er. Offen blieb, was die CDU-Fraktion zu der Sache zu sagen hat. Ihre beiden Vertreter im Ausschuss zogen es vor, zu schweigen. Bürgermeister Reinhard Molt betonte, dass man nun abwarten wolle, was am Freitag von den Projektpartnern verlaute. Er glaube nicht, dass die große Kehrtwende komme.