Leinfelden-Echterdingens OB Roland Klenk (CDU) hält zum Verkehrsminister. Die Landes-CDU tut das nicht.

Stuttgart - Der unter Druck geratene Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erhält Unterstützung von einem prominenten Konservativen. In einer am Freitag verbreiteten Mitteilung erklärt der Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, Roland Klenk (CDU), dass er es „für dringend empfehlenswert“ halte, „den Impuls von Verkehrsminister Hermann, für Flughafenpassagiere aus dem Süden eine attraktive Umsteigemöglichkeit in Vaihingen zur S-Bahn zu schaffen, sehr ernsthaft zu beleuchten“. Wenn man schon damit rechnen müsse, dass die aus Sicht des OB „optimale autobahnnahe Trasse wenig Chancen auf eine Verwirklichung“ habe, dann würde die Hermann-Alternative „ganz wesentlich die Sorgen unserer Bürgerschaft wegen zusätzlichen Lärms und Erschütterungen durch die Fernzüge mitten durch Leinfelden-Echterdingen mindern“. Auch die Sorgen um die zu erwartenden Probleme durch den Mischverkehr von Fernzügen und S-Bahnen seien „damit vom Tisch“.

 

Klenks Parteifreund Rudolf Köberle sieht das ganz anders. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Landtag fordert Hermann auf, sich an einen Beschluss des Gremiums zu halten. Am 3. Mai hatte der Ausschuss auf Antrag von Grünen und SPD beschlossen, dass sich die Landesregierung zu den vertraglichen Vereinbarungen zu Stuttgart 21 bekennen soll. Nach Köberles Ansicht hat Hermann dies nicht getan, als er im StZ-Interview dafür plädiert hatte, die Direktanbindung des Flughafens für Bahnreisende aus dem Süden des Landes zu streichen und stattdessen eine Umsteigestation in Vaihingen einzurichten. Die Anbindung der Gäubahn an den Flughafen sei in der Finanzierungsvereinbarung enthalten und damit Teil des Gesamtprojektes Stuttgart 21, über dessen Finanzierung das Volk entschieden habe.