Die Spurgruppe für den Filderdialog zu Stuttgart 21 tagt nach verschobenem Auftakt ein weiteres Mal. Die Sitzung soll von einer Demonstration begleitet werden.

Stuttgart - Eigentlich hätte nach dem ursprünglichen Zeitplan an diesem Freitag der Filderdialog beginnen sollen, nach der kurzfristigen Absage der Auftaktveranstaltung in der Filderhalle tagt nun stattdessen noch einmal die Spurgruppe. Auf der Tagesordnung des Vorbereitungsgremiums steht dabei allen voran die Frage, mit welchen Maßnahmen man die Bürger zur Teilnahme am Filderdialog bewegen und wie die Gruppe dabei mitwirken kann. Heiß diskutiert werden dürfte zudem auch der Punkt „Zusammenarbeit der Spurgruppe“, um deren Zusammensetzung von Beginn an heftig gestritten wird.

 

Kritiker bezeichnen Veranstaltung als „Filder-Dialüg“

Begleitet wird die Sitzung der Spurgruppe von einer Kundgebung, die von der Initiative Vaihinger für den Kopfbahnhof organisiert wird. Ursprünglich war die Demonstration vor der Filderhalle (Beginn 14 Uhr) als Kontrastprogramm zur ersten Sitzung des Filderdialogs gedacht, den die Mitglieder der Initiative für eine „Alibiveranstaltung“ mit festgelegtem Ausgang halten. Man könne beim „Filder-Dialüg“ zwar über alles reden, so die Organisatoren. „Gebaut wird aber nur, was die Bahn erlaubt.“ Als Redner erwartet wird auf der Kundgebung neben dem Ingenieur Karl-Dieter Bodack auch Steffen Siegel von der Schutzgemeinschaft Filder, der gleichzeitig Mitglied der Spurgruppe ist und damit an diesem Tag sozusagen auf zwei Hochzeiten tanzt.

Ruf nach Ablösung des Moderators wird laut

Unter den Kritikern des Filderdialogs und seiner Vorbereitung ist auch der Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion Filderstadt, Walter Bauer, der als Urheber der alternativen SPD-Trassenführung zwischen Rohrer Kurve und Flughafen gilt. Die Hauptverantwortlichen für den desolat organisierten Filderdialog sollten endlich die notwendigen Konsequenzen ziehen und von ihrer Aufgabe zurücktreten, fordert Bauer. Gemeint ist damit insbesondere auch der Bonner Moderator Ludwig Weitz. Wer nicht lernfähig sei und die kommunale Selbstverwaltung derart auszuhebeln versuche, dass Städte nicht gleichberechtigt behandelt würden, sei für solch eine Aufgabe nicht qualifiziert, so Bauer.

Anlass für den Ärger ist auch der Umstand, dass offenbar viel zu spät damit begonnen wurde, zufällig ausgewählte Bürger für das Forum zu organisieren. 80 solcher Zufallsteilnehmer werden für den Dialog gebraucht, fünf haben sich bisher gemeldet. Bis zum verschobenen Auftakt am 16. Juni soll die Ansprache nun intensiviert werden. Mit Blick auf die Zeitverzögerung hat der Stuttgart-21-Sprecher Wolfgang Dietrich noch einmal betont, dass am geplanten Ende des Filderdialogs am 7. Juli nicht zu rütteln sei. „Daran werden wir festhalten.“ Es könne nicht sein, dass der Bahn immer vorgeworfen werden, dass sich Projekte verzögern, andererseits aber immer gefordert werde, Termine zu verschieben. „Wir müssen unseren Zeitplan halten“, so Dietrich. Zudem habe man versprochen, Informationsveranstaltungen auf den Fildern durchzuführen. Auch das sei wegen des Bürgerdialogs verschoben worden. „Wir müssen jetzt damit starten.“