Die Stadt ist beim Architektenwettbewerb für die Erweiterung der Filderhalle einen Schritt weiter: Im zweiten Anlauf kürt die Jury einen Entwurf zum Sieger.

Leinfelden - Das Nachsitzen hat sich offenbar gelohnt: Die Bewertungskommission hat im Lauf einer sieben Stunden dauernden Sitzung am Montag den Entwurf des Stuttgarter Architekturbüros HPP (Hentrich-Petschigg & Partner) für die Erweiterung des städtischen Veranstaltungszentrums Filderhalle zum Sieger des von der Stadt ausgelobten Wettbewerbs erklärt. Im Februar waren wie berichtet zwei Büros zu zweiten Siegern erklärt worden. Ihnen waren anschließend klare Vorgaben für eine Überarbeitung gemacht worden. Der weiterentwickelte Entwurf von h4a (Gessert und Randecker Generalplaner, Stuttgart) konnte die Jury nicht überzeugen.

 

Die Kommission war mit Oberbürgermeister Roland Klenk, der Ersten Bürgermeisterin Eva Noller, den Architektur-Professoren Jörg Aldinger und Kai Bierich als Fachpreisrichtern, Wolfgang-Christian Konerth und Johann Schmidt vom Amt für Hochbau und Immobilien sowie Nils Jakoby, Geschäftsführer der Filderhalle, besetzt. Beratend nahmen sechs Stadträte von den Freien Wählern, der CDU, der SPD und der FDP/LE-Bürger an der Sitzung teil. „Die Hausaufgaben wurden absolut zufriedenstellend erledigt“, sagte die Erste Bürgermeisterin Eva Noller am Dienstag auf Nachfrage unserer Zeitung. Das nun siegreiche Büro HPP punktete ihrer Darstellung zufolge unter anderem mit der Überarbeitung der Planung für die Tiefgarage, die komplett über die bereits bestehende – aber dann anders organisierte – Zu- und Abfahrt erschlossen werden könne. Außerdem habe das Büro den Eingriff in den Stadtpark um etwa die Hälfte reduziert.

Lager und Technik neu angeordnet

Auch die Wünsche des Geschäftsführers an die Funktionalität wurden bei der Überarbeitung des Entwurfs erfüllt: „Die Lösung gefällt mir sehr gut“, zog Nils Jakoby ein positives Fazit. Die neue Anordnung der Lager- und Technikräume erzeuge „große Flexibilität“, sagte Noller. HPP habe die geforderten funktionalen Verbesserungen „überzeugend umgesetzt“ und ein schlüssiges Konzept zur Umweltverträglichkeit vorgelegt, heißt es in einer Erklärung der Stadt zum Ergebnis.

Der von HPP entworfene Anbau ist wie bereits berichtet zur Bahnhofstraße hin orientiert. Der eigenwillige, schuppenförmige Baukörper, der auch die Fläche der heutigen Kinoturnhalle beansprucht, hält im Inneren bis zu fünf Veranstaltungsräume bereit, die auch kombiniert nutzbar sind. Die unterschiedlich hohen, schuppenförmig angeordneten Gebäudeteile grenzen sich architektonisch deutlich von dem bestehenden Veranstaltungskomplex ab.

Gremien müssen entscheiden

Mit dem Vorschlag der Kommission geht die Stadtverwaltung nun in die politischen Gremien. Zunächst ist eine Beratung am 13. Mai im Technischen Ausschuss vorgesehen. Am 3. Juni soll dann der Gemeinderat in der letzten Sitzung dieser Legislaturperiode mit einem Beschluss den Architektenwettbewerb formal abschließen. Einen Planungs- oder Baubeschluss werde die Verwaltung aller Voraussicht nach zu diesem Zeitpunkt nicht zur Abstimmung stellen, sagte Bürgermeisterin Noller.