Der Gemeinderat hat eine Entscheidung getroffen. Die Mensa soll den Vorstellungen der Verwaltung entsprechend gebaut werden. Der Bezirksbeirat hat bei seiner jüngsten Sitzung Ende September sich wie schon im Juli gegen das Konzept ausgesprochen. Er plädiert dafür, dass die Mensa auch von Vereinen genutzt werden kann.

Degerloch - Ulrich Demeter, brachte es auf den Punkt. „Eigentlich ist das Brot ja schon geschmiert“, sagte der Bezirksbeirat der Freien Wähler. In dem Gremium war bei der Sitzung der Bezirksbeiräte Ende September eine Diskussion entbrannt, ob sich eine erneute Abstimmung über die Pläne der Stadt für eine Mensa an der Filderschule überhaupt noch lohnt. Denn es war bekannt, dass die Verwaltung ihr ursprüngliches Konzept Anfang Oktober in den Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) einbringen wird – und das trotz eines negativen Votums des Bezirksbeirats im Juli ohne Abstriche.

 

Ulrich Demeter sollte recht behalten. Der Gemeinderat stimmte einstimmig der Vorlage der Verwaltung zu. Die Mensa wird folglich gebaut, ohne dass sie – wie von den Bezirksbeiräten erneut bei der Sitzung Ende September gefordert – auch für eine externe Nutzung tauglich gemacht wird.

Grüne und CDU äußern Verständnis

Die Grünen-Stadträtin Beate Schiener sprach sich bei der Debatte am Dienstag im UTA zwar dafür aus, sich gegenüber den Wünschen der Degerlocher Lokalpolitiker flexibler zu zeigen. Sie signalisierte allerdings, dass ihre Fraktion dem Mensabau im Interesse der Filderschule auf jeden Fall zustimmen würde. Ähnlich äußerte sich Carl-Christian Vetter (CDU). Die SPD-Stadträtin Marita Kröger wandte dagegen ein, dass die Stadt den pauschalen Finanzierungsrahmen von 3,5 Millionen Euro für eine Entwicklung zur Ganztagsschule auch im Fall der Filderschule einhalten sollte. Sonst stünde für andere Schulen weniger Geld zur Verfügung, argumentierte sie.

Ähnlich hatte im Juli auch Philipp Noll, der Schulentwicklungsplaner der Stadt, im Bezirksbeirat begründet, was die Verwaltung für die Filderschule plant. Eine Mensa mit Küchenanbau und ein 285 Quadratmeter großer Speisesaal sollen geschaffen werden. Letzterer soll 225 Personen Platz bieten. Vorgesehen ist ein behindertengerechter Aufzug. Dafür sollen fünf Klassenräume, ein Fachraum für Naturwissenschaften und ein Technikraum im Altbau umgebaut werden. Die Stadt will die Mensa bis Anfang 2019 fertigstellen. Bei den vorgegebenen 3,5 Millionen Euro für die Entwicklung der Ganztagsschulen sei es nicht möglich, noch weitere Ausgaben zu tätigen, sagte damals Philipp Noll. Für die Degerlocher Bezirksbeiräte war diese Lösung bei den Sitzungen des Gremiums im Juli und September keine, die etwas an der Raumnot der weiterführenden Schulen im Bezirk ändere. „Wir sind nicht zufrieden. Denn an den Problemen des Wilhelms-Gymnasiums und der Realschule wird sich nichts ändern“, sagte Götz Bräuer, der Sprecher der CDU-Fraktion, bei der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Ende September.

Schulleiterin drängt auf raschen Mensabau

Carola Frech, die Leiterin der Filderschule, machte in einer Stellungnahme in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung im September deutlich, dass sie etwas anderes mehr umtreibt. „Die Schule wächst. Wir brauchen die Mensa dringend.“

Die Bezirksbeiräte beeilten sich, bei der Sitzung klarzustellen, dass sie den Mensabau nicht verzögern wollten mit ihren Einwänden. Am Ende stimmten die Bezirksbeiträge dann noch einmal ihrem Antrag vom Juli zu, der das Konzept der Verwaltung für den Mensabau ablehnt. Doch wie es der Bezirksbeirat Ulrich Demeter ausdrückte, erweist sich spätestens jetzt mit dem Votum im Gemeinderat, dass andere das Brot in Sachen Mensabau längst geschmiert haben.